Timo Glock hat ganz besondere Erinnerungen an Kanada, weshalb die Vorfreude bei ihm besonders groß ist. "Ich freue mich wirklich auf dieses Rennen, da ich hier meinen ersten Grand Prix bestritten und zwei Punkte eingefahren habe. Seitdem ist Kanada immer sehr gut zu mir gewesen", berichtete er. "Es ist eine sehr spezielle Strecke. Es ist wiederum ein Straßenkurs, allerdings nicht einer wie in Monaco. Es gibt hier viele Geraden, also braucht man einen Kompromiss aus wenig und viel Abtrieb", wusste er.

Der Marussia-Pilot stellt sich auf ein abwechslungsreiches Rennen in Montreal ein. "Es ist auch ein Ort, an dem man nie weiß, was passiert. Wir hatten hier in der Vergangenheit viel Regen und die Wall of Champions hatte auch das ein oder andere Mal entscheidenden Einfluss auf das Rennergebnis oder den Verlauf", erklärte der Odenwälder. "Es sollte ein aufregendes Wochenende werden und wir hoffen, dass wir die hervorragende Arbeit, die wir in Monaco gezeigt haben, fortsetzen können."

Charles Pic fährt zum ersten Mal über die Straßen der kanadischen Metropole und möchte sich deshalb am erfahreneren Teamkollegen orientieren. "Mein erstes Ziel ist es, die Strecke schnell kennenzulernen. Timo kennt diesen Kurs gut, das ist ein guter Anhaltspunkt für mich", sagte er. "Ich bin aufgeregt, was meine erste Formel-1-Erfahrung in Kanada am kommenden Wochenende angeht. Es ist ein toller Kurs und eine weitere neue und andersartige Herausforderung."

In Bezug auf die Performance war er mit den letzten drei Rennen zufrieden, auch wenn er die Zielflagge nicht sah. "Das Auto hat sicherlich Potential. Wir müssen das hinter uns lassen und positiv auf Kanada vorausschauen", erklärte er.

"Wir hoffen, dass Kanada eine Art Wendepunkt darstellen wird, der uns wieder auf den richtigen Weg bringt", sagte auch Teamchef John Booth. "Die Enttäuschung konzentriert sich weniger auf die Leistung des Autos und die Pace, sondern mehr auf ein paar Feinheiten beim Setup und Zuverlässigkeitsprobleme, die sich vor allem bei Charles eingeschlichen haben." Das Wichtigste sei nun, dass sich beide Autos konstant qualifizieren und die schwarz-weiß-karierte Flagge sehen.

Auch Booth ist wie Glock der Ansicht, dass der Circuit Gilles Villeneuve zwar ein temporärer Stadtkurs ist, sich aber von dem in Monaco unterscheidet. "Die Strecke kann dem Auto viel abverlangen und erfordert einen vorsichtigen Kompromiss zwischen den verschiedenen Abschnitten mit wenig und viel Abtrieb", gab er zu Protokoll. Mit den Reifen und den Bremsen umzugehen, sei ebenso eine Herausforderung. "Eine Parallele zu Monaco besteht allerdings darin, dass die Streckenbegrenzungen sehr nah sind und man auf diese eine Mauer aufpassen muss."

Eine weitere Einschätzung teilte der Marussia-Teamchef mit seinem erfahreneren Piloten: "In der Vergangenheit gab es in Montreal nicht gerade wenige Überraschungen. Wir hatten alles, von kleinen Tieren bis zu sintflutartigen Regenfällen, die in den Verlauf des Events eingriffen", wusste er. "Nach den ersten Vorhersagen zu urteilen, wird das Wetter von sehr heiß bis sehr feucht im Laufe des Wochenendes schwanken. Nichtsdestotrotz ist es eine Reise, die wir gerne antreten, da Montreal ein toller Rennort ist und die Fans warmherzig und einladend sind."