Lotus-Teamchef Eric Boullier konnte sich über einen vielversprechenden Saisonstart seiner Mannschaft freuen, beim letzten Rennen in Bahrain schafften es mit Kimi Räikkönen und Romain Grosjean sogar beide Piloten auf das Podium.

Boullier ist optimistisch, dass sich Lotus in einer guten Position für die weitere Saison befindet, weiß jedoch auch, dass es hunderte Dinge gibt, auf die geachtet werden muss, um erfolgreich zu sein. Boullier sprach mit Motorsport-Magazin.com über die zahlreichen Herausforderungen, die das Führen eines Formel-1-Teams mit sich bringt.

"Ich führe ein Unternehmen, was bedeutet, dass ich mich um Personal, Marketing, Sponsoring, technische und sportliche Aspekte zu kümmern habe", erklärte Boullier. "Ich entwickle die Firma tagtäglich, nehme an Meetings teil und führe das Unternehmen nach den Vorstellungen, die ich als richtig erachte. Das ist der 'echte' Job, zu dem auch noch die Arbeit an der Strecke kommt."

Boullier sieht die Aufgaben des Teamchefs als äußerst vielfältig, er ist eine Art globaler Aufseher über seine Mitarbeiter. "An der Strecke nehme ich an zahlreichen Meetings teil, sowohl was die Strategie als auch die Psychologie der Fahrer angeht. Das schließt auch Dinge ein, die ich nicht sehe, wie zum Beispiel das Boxenstopptraining am Morgen. Ich führe diese Sachen nicht selbst durch, aber sorge dafür, dass im Team der richtige Zusammenhalt und eine gute Balance gegeben sind. Mit anderen Worten: ich sorge dafür, dass der Laden läuft."

Die richtige Fahrerpaarung als Schlüssel zum Erfolg

Aktuell läuft der Laden dank der guten Ergebnisse von Kimi Räikkönen und Romain Grosjean sehr gut. Gerade der junge Franzose möchte beweisen, dass er mehr zu leisten im Stande ist, als er 2009 zeigen konnte.

"Momentan ist es mit Kimi wie in den Flitterwochen", sagte Boullier mit einem Lächeln auf den Lippen. "Es ist erst der Anfang, aber der Umstand, dass das Auto so gut ist, hilft auch, um diesen Zusammenhalt zu erzeugen." Der Franzose sieht sein Team anders als die Konkurrenz von Red Bull, Ferrari und McLaren nicht auf Marketing ausgerichtet und ist davon überzeugt, dass Räikkönen nach seinen vielen Karrierestationen nun perfekt zur Mannschaft passt.

Als größte Überraschung erachtet Boullier die Hierarchie der bisherigen Saison, die so nicht zu erwarten war. "Ferrari hat den Saisonstart nicht so gut hinbekommen und McLaren hat Red Bull deutlich überholt. Das ist überraschend."