Die große Zeit des Rätselratens ist in der Formel 1 wieder angebrochen. Bei den Testfahrten in Mugello in der vorigen Woche haben alle anwesenden Teams - HRT fehlte - einiges ausprobiert und einige Verbesserungen erzielt. Inwieweit diese Fortschritte helfen, weiß aber vor dem Spanien Grand Prix niemand, da der Circuit de Catalunya völlig anders ist als die Piste in Mugello. "Jede Strecke ist anders", meinte Nico Rosberg. "Man kann es nicht vorhersehen. Wir hatten in Mugello einen guten Test. Mugello ist aber sehr schnell, hier ist die Strecke nicht sehr schnell. Ob hier dann alles zutrifft, müssen wir sehen."

Da die Temperaturen am Wochenende auch noch ziemlich schwanken sollen, wird die Angelegenheit noch einmal erschwert. Rosberg war dennoch zuversichtlich. "Für uns sieht es auf jeden Fall gut aus. Wir hatten in Mugello einen sehr guten Test, viele Sachen gingen vollkommen in die richtige Richtung. Mehr kann ich momentan nicht sagen", sagte der Mercedes-Pilot. Ein wenig mehr war es dann doch. Denn Mugello hatte ihm wirklich Mut gemacht. Das Auto habe sich verbessert und es seien einige gute Dinge gefunden worden und passiert. "Unter anderem ging es darum, die Reifen zu verstehen, mehr Konstanz zu finden und mehr Rennspeed bei Bedingungen wie in Bahrain. Da haben wir uns in Mugello verbessert."

Verständnis wird immer besser

Zu dieser Verbesserung haben sowohl neue Teile als auch Änderungen am Setup beigetragen. Die Arbeit an den Pace-Problemen von Bahrain ist dennoch fortlaufend. "Wir haben es immer besser verstanden und verstehen es immer besser. Da hat Mugello geholfen", sagte er. Direkt beheben lässt sich die Angelegenheit nicht, es wurde aber einiges getan, um der Sache Herr zu werden und Rosberg war sich sicher, dass das Team das handhaben kann. Seiner Mannschaft traute er mittlerweile aber ohnehin viel zu.

Es geht viel besser voran, Foto: Sutton
Es geht viel besser voran, Foto: Sutton

Mit einem Blick zurück auf die Anfänge des neuen Mercedes-Teams 2010 sah Rosberg eine enorme Steigerung. "Da merkt man schon einen großen Unterschied, wie das jetzt vorangeht und wie schnell neue Teile kommen. Die Sachen kommen mit viel Perfektion und mit wenig Problemen. Es gibt keine Rückschläge. Es wird nichts angegangen und gesagt, das klappt nicht, das stellen wir wieder in die Ecke. Das ist eine Riesensteigerung." Und die Updates kommen fortlaufend, weswegen Rosberg es jetzt nicht als so außergewöhnlich ansah, in Barcelona etwas mehr Neues am Auto zu haben.

Wachsende Kraft

Im Team fühlt er sich ohnehin weiter wohl. "Ich sehe mich als wachsende Kraft mit meinem Team Mercedes, wir freuen uns und schauen nach vorne, wann wir endlich wieder gewinnen. Das ist das nächste Ziel." Ein weiteres Ziel ist es, mit Mercedes die absolute Spitze zu bilden, dass das noch nicht erreicht ist, war auch dem Deutschen klar. Wobei es ihm nicht klar war, wer aktuell wirklich das beste Team ist. Zu den Titelaspiranten wollte sich Rosberg jedenfalls nicht zählen.

"Punktemäßig sieht es momentan gut aus, ich würde aber nicht sagen, dass ich mich im Titelkampf befinde." Er steht jedenfalls besser da als Teamkollege Michael Schumacher, der in den ersten Rennen einiges an Pech hatte. Als Nummer 1 im Team erachtet sich Rosberg deswegen nicht. "Wir sind beide ebenbürtig im Team, schon die ganzen Jahre", meinte er. "Ich fühle mich nicht als Nummer 1. Wir sind beide auf dem gleichen Level, werden gleich behandelt und haben die gleichen Möglichkeiten."