Habt Ihr in der Analyse das Problem von Bahrain lösen können? Oder war es einfach nur ein normaler Reifenplatten?
Pastor Maldonado: Nein, es war kein normaler Platten. Ich hatte einen Platten, weil ich eine Berührung mit Vergne hatte. Er hat mich etwas am Hinterreifen berührt und dann war es vorbei. Wir haben jetzt sehr hart auf den zweiten Teil der Saison hingearbeitet, alles in der Fabrik vorbereitet, haben die ersten vier Rennen analysiert und haben versucht alles zu verbessern: das Auto, die Leistung, das Fahrverhalten - einfach alles.

Als Ihr die ersten vier Rennen der Saison analysiert habt - was war euer Fazit? Ist das Qualifying der Schwachpunkt?
Pastor Maldonado: Ja, sicher. Das war in der Tat unser Schwachpunkt, aber wir versuchen natürlich uns zu verbessern. Das Auto ist im Rennen stark, wir müssen nur etwas weiter vorne starten. Dann können wir den Top-Teams immer näher kommen. Nach so einer Pause ist es immer schwierig, die Zukunft, die nächsten Rennen vorherzusehen, denn alle bauen neue Teile ans Auto. Wir müssen also Barcelona und Monaco abwarten, und auch Montreal, denn das wird ein sehr wichtiges Rennen. Es ist nicht unbedingt eine schwere Strecke, natürlich ist sie schwer für die Fahrer, aber man braucht vor allem ein sehr gutes Auto, denn man muss auf den Geraden schnell sein. Wir freuen uns auf diesen Teil der Saison, wir versuchen uns zu verbessern, geben unser Bestes und dann werden wir ja sehen.

Denkst Du, Ihr könnt mit den neuen Teilen - wie dem Auspuff oder dem neuen Heckflügel, der morgen kommen soll - die Effizienz des DRS verbessern?
Pastor Maldonado: Hoffentlich. Wir haben große Ziele, vielleicht sind wir etwas optimistisch. Aber wie man am Anfang der Saison gesehen hat, haben wir uns im Vergleich zum Vorjahr schon deutlich verbessert. Wir müssen so weiter machen und ich hoffe, dass wir den Top-Teams immer näher kommen. In Barcelona bekommen wir ein neues Aero-Paket und damit schaffen wir das hoffentlich.

Also wird es noch einmal einen großen Schritt zwischen morgen und Barcelona geben?
Pastor Maldonado: Wir müssen das analysieren. Wir probieren hier verschiedene Dinge, und dann werden wir entscheiden, was wir nach Barcelona mitnehmen.

Das Auto sah ja schon bei den Tests vor der Saison, besonders in Barcelona, gut aus. Bist du von der Rennpace positiv überrascht oder hast du damit gerechnet?
Pastor Maldonado: Ich bin nicht überrascht. Mich überrascht eher, dass die anderen Teams nicht so schnell sind. Ich denke, wir haben gute Arbeit geleistet und ein tolles Auto gebaut. Wir haben seit letztem Jahr hart gearbeitet, denn das Auto war nicht konkurrenzfähig genug. Wir haben untersucht, wo wir uns verbessern können. Wir wissen jetzt, wohin wir wollen, wo wir uns verbessern müssen. Und dieses Jahr ist das Auto in allen Situationen konkurrenzfähig. Wir müssen uns im Qualifying etwas verbessern, aber wir sind nicht weit weg. Das sind nur ein paar, vielleicht ein oder zwei Zehntel.

Und in Bahrain habt ihr ja drei bis vier Zehntel nur aufgrund von DRS verloren...
Pastor Maldonado: Genau. Und dieses Jahr liegen alle eng beieinander und da muss alles zusammenpassen. Ich hatte Probleme mit KERS, auch mit den Reifen, wie die anderen Teams auch, auch Michael [Schumacher] hatte die. Es ist einfach sehr eng und wenn du Probleme hast, wirst du bestraft. Wir brauchen ein paar Zehntel im Qualifying - unsere Rennpace ist bereits gut, da sind wir bei den Top-Teams.

Hast Du seit Deiner Debütsaison letztes Jahr einen Schritt nach vorne gemacht?
Pastor Maldonado: Sicher. Beim ersten Mal ist es immer schwierig, es gab kaum Testmöglichkeiten vor der Saison und damit bin ich ohne große Vorbereitung direkt zum ersten Rennen. Das war schwierig, denn ich musste lernen und gleichzeitig hatten wir Probleme mit dem Auto. Dieses Jahr haben wir weniger Probleme mit dem Auto, ich kenne die Strecken, also kann ich mich besser auf meine Leistung konzentrieren, und es ist einfacher - auch für das Team.

Williams als Reifenflüsterer?, Foto: Sutton
Williams als Reifenflüsterer?, Foto: Sutton

Im Moment scheint es ja hauptsächlich darum zu gehen, wer das Fenster, in dem die Reifen richtig arbeiten, am besten trifft. Denkst Du, Du könntest einen Lotus knacken, wenn Du das Fenster triffst?
Pastor Maldonado: Das ist schwer vorherzusagen. Seit letztem Jahr arbeiten wir hart und versuchen die Reifen zu verstehen. Zu Beginn der Saison hatten wir verschiedene Bedingungen, also ist es für uns Fahrer schwierig, an die Strecke und das Auto heranzugehen. Ich denke aber, dass wir die Reifen als Team sehr gut verstehen, wir gehen im Rennen sehr gut mit den Reifen um. Wir müssen nur im Qualifying besser verstehen, wie wir die Reifen nutzen und was wir am Auto verbessern können. Wir Fahrer sind dabei besonders wichtig, weil wir dem Team über die Reifen, das Auto und alles berichten, und im Moment sind wir auf diesem Gebiet eines der besten Teams, wenn es darum geht mit den Reifen Haus zu halten und mit ihnen zu arbeiten.