Mit drei verschiedenen Teams hat Fernando Alonso mittlerweile in Malaysia gewonnen, der Sieg mit Ferrari am Sonntag war aber wohl der am wenigsten erwartete. Das musste der Spanier selbst auch einräumen. "Man hätte vorher wohl Geld darauf setzen sollen, denn für unseren Sieg hätte man viel ausbezahlt bekommen. Wir waren sicher nicht die Favoriten, wir waren nicht in der Position für den Sieg", sagte Alonso, der sich mit dem Sieg auch die WM-Führung holte.

Doch dann eilte ihm das Wetter zu Hilfe, denn dank des Regens, der Unterbrechung und dann einer doch noch trockenen Strecke waren kluge Entscheidungen und nicht nur ein schnelles Auto gefragt. "Die Strategie war perfekt, die Stopps waren perfekt, wir stoppten immer zur rechten Zeit und holten die passenden Reifen. Dieser perfekte Job vom Team half uns dabei, das Rennen zu gewinnen", erklärte der Ferrari-Pilot.

Regen zur rechten Zeit

In Italien sah er dennoch jede Menge Arbeit auf Ferrari zukommen, denn bei der reinen Pace fehlen dem Team doch noch einige Zehntelsekunden, um auch im Trockenen auf Sieg fahren zu können. So aber war er froh, dass der Wettergott in Malaysia seine Gebete erhört hatte. "Ich erinnere mich, dass ich gestern sagte, wir wollen Regen. Er kam für uns genau zur rechten Zeit", sagte er.

Das Team bekam den ganzen Dank, Foto: Sutton
Das Team bekam den ganzen Dank, Foto: Sutton

"Wir starteten mit Inters, die wohl die Wahl für alle waren. Dann gingen wir wegen des Aquaplanings auf die Regenreifen und überholten bei dem Stopp Vettel, weil wir das eine Runde im Voraus ahnten. Nach dem Restart kamen wir dann mit Lewis rein, um auf Inters zu wechseln. Ich glaube, ich kam hinter Lewis rein, aber vor ihm raus, es war also nur der Stopp schneller. Vielleicht hatte Lewis Probleme. Durch die perfekten Entscheidungen des Teams machte ich nach und nach Plätze gut, das ist also definitiv ihr Sieg."

Schöne Überraschung

Vor allem der letzte Stopp brachte einen dringend benötigten Puffer gegenüber Sergio Perez. Denn der Mexikaner war schon an Alonso dran, als der Trockenreifen holte. Weil Perez aber eine Runde länger auf Intermediates blieb, wuchs der Vorsprung des Ferrari-Piloten wieder. "Die paar Sekunden halfen uns. Das war ein perfekter Job vom Team. Wir haben eine harte Zeit, es waren harte zwei Rennen, aber diese schöne Überraschung wird jeden bei Ferrari glücklich machen", war Alonso überzeugt.

Wie knapp Sieg und Katastrophe im Rennen beisammen lagen, hatte ihm schon die Anfangsphase gezeigt, deswegen war er auch froh, dass er und das Team die Sache in aller Ruhe angegangen waren. "Wir hatten zu Anfang Intermediates, die Sicht hinter Webber war null und es gab in Kurve vier einen Unfall mit Grosjean und Michael [Schumacher]. Ich glaube, ich fuhr da nur einen Zentimeter an Michaels Vorderflügel vorbei. Es gab viele Faktoren im Rennen, vor allem in den ersten zehn Runden und die hätten einen leicht aus dem Rennen werfen können. Ich hatte zwei oder drei große Momente in Kurve drei und beim Anbremsen von Kurve eins. Man kommt da mit 280 oder 290 km/h an, hat 20 Meter Aquaplaning auf den Inters und zum Glück fängt sich das Auto dann noch."