Der 25. März 1901 war ein Montag - aus heutiger Sicht ein seltsamer Tag für ein Autorennen. Doch trotz schlechter Wetterbedingungen in Südfrankreich fand am zweiten Tag der "Rennwoche von Nizza 1901" ein Rennen statt - auf einer Strecke von 392,5 Kilometern zwischen Nizza und Salon über offene Straßen. Es war die erste Ausfahrt des Jahres für die neuen "Mercedes"-Rennwagen von Daimler, benannt nach einer der Töchter des Importeurs Emil Jellinek.

Die neuen Autos nahmen bereits im Vormonat an einem Rennen in Pau teil, fielen jedoch schon kurz nach dem Start aus. Das Rennen Nizza-Salon-Nizza erwies sich als erfolgreicher: Wilhelm Werner (Mechaniker des Barons Henri de Rothschild) führte zur Halbzeit des Rennens mit zwölf Minuten Vorsprung und gewann nach anstrengenden sechs Stunden, 45 Minuten und 48 Sekunden mit einem Vorsprung von 26 Minuten und 10 Sekunden sowie einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 58,1 km/h.

Zum Vergleich: In einem modernen Grand Prix über eineinhalb Stunden hätte dies einem Vorsprung von fast sechs Minuten entsprochen. Am kommenden Sonntag jährt sich der erste Sieg eines Mercedes-Fahrzeugs zum 111. Mal. Seitdem setzte Mercedes - aus dem 1926 Mercedes-Benz wurde - in jeder Rennserie neue Maßstäbe, in der es an den Start ging. Am vergangenen Sonntag erzielte ein Fahrzeug mit Mercedes-Benz Motor beim Großen Preis von Australien den insgesamt 89. Sieg in der Formel 1 und den 36. Erfolg in der aktuellen V8-Motoren-Ära.