Bei Lotus herrscht Aufbruchsstimmung. Nach dem eindrucksvollen Testfinale in Barcelona, bei dem sich Kimi Räikkönen und Romain Grosjean drei der vier Tagesbestzeiten sicherten, wächst beim Team in schwarz-gold die Zuversicht, in den elitären Kreis der Spitzenteams zurückzukehren. Red Bull und McLaren gelten beim Saisoneinstand in Australien zwar als die Favoriten, beirren lässt sich der WM-Fünfte der Teamwertung 2011 dadurch nicht.

"Würde ich so denken, müsste ich jetzt schon aufgeben", antwortete Teamchef Eric Boullier auf die Frage, ob die Top-Teams unerreichbar seien. Vor allem im Gegensatz zum Seuchenjahr 2011 sieht der Lotus-Boss deutliche Fortschritte. "Wir glauben, dass wir den Abstand im Gegensatz zum Vorjahr verringert haben", sagte Boullier. "Das ist sehr ermutigend. Das zeigt, dass wir das Zeug dazu haben, aufzuschließen."

Die Top-Zeiten seiner Piloten wollte er allerdings nicht überbewerten. "Natürlich schauen wir auf die Zeiten, aber eigentlich geht es darum, Zuverlässigkeits- und Temperaturtests mit dem Auto durchzuführen", erklärte Boullier. "Das Qualifying findet erst in Melbourne statt."

Eric Boullier verpflichtete für die Saison 2012 zwei neue Fahrer, Foto: Sutton
Eric Boullier verpflichtete für die Saison 2012 zwei neue Fahrer, Foto: Sutton

Trotz des zwischenzeitlichen Chassis-Problems, das zur Absage des ersten Barcelona-Tests führte, hält der Vorgesetzte von Räikkönen und Grosjean große Stücke auf den neuen Lotus E20. "Das Auto war gut, als es am ersten Tag aus der Box gekommen ist", betonte Boullier. "In Jerez konnten wir viele Testkilometer abspulen. Dann mussten wir ein paar Kompromisse machen, aber alles in allem ist es nicht schlecht gelaufen."

Zuversichtlich stimmte ihn vor allem das Feedback seiner Piloten. "Das Auto ist nicht einfach, aber den Fahrern gefällt es. Die Ergebnisse von der Strecke entsprechen denen aus dem Windkanal." Alles in allem sei das eine sehr gute Basis, um die Saison zu starten.