Am 3. März jährt sich zum 20. Mal der Tod von Lella Lombardi. Die ehemalige F1-Pilotin erlag im Alter von nur 50 Jahren 1992 in Mailand einem Krebsleiden. Die für ihre kecke Kurzhaarfrisur bekannte Italienerin ist bis heute die Rekordstarterin der Formel 1. Mitte der Siebzigerjahre nahm Lombardi für March und Brabham an 12 Grand Prix teil - bei fünf weiteren Laufen versuchte sie zudem sich zu qualifizieren, scheiterte jedoch an diesem Vorhaben. Über die Formel Monza und die Formel 3 war Lombardi im Alter von nur 24 Jahren in die Königsklasse gekommen.

Auch in der italienischen Ford-Mexico-Meisterschaft hatte sie sich zuvor schon einen Namen gemacht, wodurch sie mit dem wohlhabenden Grafen Zano einen Sponsor fand, der ihr anschließend den Sprung in die Formel 5000 und letztendlich auch in die F1 ermöglichte. Zwar klappte es bei ihrem ersten Versuch in Großbritannien nicht mit der Qualifikation - in Südafrika startete sie im Folgejahr dann aber erstmals in ein Rennen. Bereits bei ihrem zweiten Start fuhr Lombardi dann zum größten Erfolg ihrer Karriere.

Frauen am Steuer - in der F1 eine Seltenheit, Foto: Phipps/Sutton
Frauen am Steuer - in der F1 eine Seltenheit, Foto: Phipps/Sutton

Auf dem Montjuïc Circuit in Barcelona gelang der Italienerin Historisches. Als erste und bisher einzige Frau überhaupt, stieß die Lavazza-March-Pilotin in die Punkteränge der Formel 1 vor. Da der Lauf auf Grund eines schweren Unfalls von Rolf Stommelen aber noch vor der Hälfte der zu absolvierenden Distanz abgebrochen wurde, wurden die Punkte geteilt - für ihren sechsten Platz erhielt Lombardi demnach gerade einmal einen halben WM-Zähler.

Obwohl sich die schnelle Rennfahrerin immerhin ganze drei Jahre lang in der Königsklasse hielt, konnte sie an diesen Erfolg anschließend nicht mehr anknüpfen. Auch ein einmaliger Auftritt für das legendäre Williams-Team blieb erfolglos - Zündungsprobleme im Aufwärmtraining verhinderten ihren Start in Watkins Glen. Nach einigen ernüchternden Versuchen für Brabham kehrte sie der F1 1976 den Rücken und versuchte sich unter anderem auf der Langstrecke in Le Mans und bei NASCAR-Rennen, wo sie mehr Erfolge verbuchen konnte.

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