Großen Andrang gab es am Samstagmorgen an der Box von Red Bull zu bestaunen. Klar: Sebastian Vettel, Mark Webber und Co. hatten am Vortag verraten, dass die Truppe ein Update-Paket für den RB8 für den vorletzten Tag der Testfahrten in Barcelona an die Strecke liefern würde. Entsprechend groß war das Interesse, ob Adrian Neweys Hirn eine weitere Wunderwaffe entsprungen war. Red Bull lieferte für das neue Paket sogar ein komplett neues Chassis. Schnell war zu sehen, was sich die Truppe aus Milton Keynes hat einfallen lassen.

Ins Auge sticht die neue Ausrichtung des Auspuffs. Die Abgase treten nun ein gutes Stück weiter vorn aus, außerdem ist der neue Auspuff im Vergleich zum Vorgängermodell wesentlich tiefer angelegt. Das Rohr tritt rückwärtig aus einer Mulde aus der Motorabdeckung heraus, ähnlich wie bei Saubers C31. Natürlich macht Red Bull ein großes Geheimnis um die Wirkung der neuen Updates. Als Mark Webber, der am Samstag das Steuer übernahm, zurück in die Box fuhr, versammelten sich flugs zahlreiche Red-Bull-Mechaniker ums Auto, damit die lauernden Fotografen bloß keine guten Detailaufnahmen machen konnten.

Der neue RB8-Auspuff im Detail, Foto: Sutton
Der neue RB8-Auspuff im Detail, Foto: Sutton

Da die Fotografen - und sowieso das gesamte Fahrerlager - über Red Bulls Update-Vorhaben Bescheid wusste, wurden ganze Pläne aufgestellt, wie sich die Fotografen denn nun rund um die RBR-Box positionieren sollten, damit möglichst gute Bilder entstehen. Sobald Webber die Box ansteuerte, verdeckten die Mechaniker das Auto deshalb so schnell wie möglich mit Planen. Selbst Helmut Marko war bemüht, nicht zu viel preis zu geben. Als Webber an Boxeneinfahrt warten musste, weil Daniel Ricciardo vor ihm stand, teilte der Motorsportberater der Bullen dem Toro-Rosso-Piloten mit, dass er doch bitte Platz machen möge.

Neben dem komplett überarbeiteten Auspuff-Design sollen auch neue Front- und Heckflügel zum umfangreichen Update-Paket des RB8 gehören. Vettel hatte die Updates für den RB8 am Freitag noch heruntergespielt. "Das ist nicht die Welt", meinte der Weltmeister. "Bei den Top-Teams ist es doch immer das gleiche, dass man vor Australien noch einmal etwas Neues bringt."