Marussia hat sich dazu entschieden, auch in der anstehenden Saison auf ein KER-System zu verzichten. Stattdessen soll das Hauptaugenmerk des neuen Autos vorrangig auf den aerodynamischen Komponenten liegen, nachdem das ehemalige Virgin-Team angekündigt hatte, dass der Bolide für 2012 nicht mehr viel mit seinem Vorgänger gemeinsam haben soll. "Mit den Schritten, die wir in diesem Jahr machen wollen, liegt unser Fokus vorrangig auf der Aerodynamik", erklärt Teamchef John Booth gegenüber Autosport. "Das wird uns größere Zugewinne bringen."

In der vergangenen Saison verzichteten sowohl Lotus als auch HRT und Virgin auf das Hybridsystem, doch zumindest Caterham vertraut in diesem Jahr auf KERS und erhofft sich somit den angepeilten Sprung ins etablierte Mittelfeld. Booth ist jedoch der Meinung, dass ein KERS-loser Marussia konkurrenzfähiger sein wird, statt sich weitere mögliche Probleme mit dem komplexen Zusatzantrieb aufzulasten. "Wir suchen nach Sekunden statt nach Zehnteln", sagt er.

Ein weiterer Grund für den Verzicht seien die Kosten. Um ein KER-System ordentlich ans Laufen zu bekommen, benötigt es ein eigenes Team und hohen Aufwand. "Die derzeitige Technologie ist unglaublich teuer", so Booth. "Das wäre ein wesentlicher Anteil unserer operationellen Kosten, was sich nicht mit unserem Manifest eines kostengünstigen F1-Teams in der Zeit der Ressourcen-Beschränkung verträgt." Der neue Marussia-Bolide soll sein Streckendebüt erst beim abschließenden Wintertest in Barcelona geben.