Seit jeher gilt Europa als der Kernmarkt der Formel 1. Dort waren die meisten Fans, dort waren die meisten Rennen. In den vergangenen Jahren hat sich das alles etwas verschoben, vor allem Richtung Osten hat Bernie Ecclestone seine Rennserie expandiert, auch der amerikanische Kontinent soll nun wieder öfter besucht werden. Darunter haben die europäischen Rennen zu leiden, denn mit den Gebühren, die asiatische Veranstalter zu zahlen bereit sind, kommen sie nur schwer mit, dementsprechend uninteressant scheint es für Ecclestone, sich groß für sie einzusetzen. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat nun davor gewarnt, den Kernmarkt Europa zu vernachlässigen.

2012 werden von 20 Rennen acht in Europa gefahren, prozentual gesehen ist das die niedrigste Europa-Quote in der Formel-1-Geschichte, Ecclestone ließ in den vergangenen Wochen bereits anklingen, dass diese Zahl auf fünf sinken könnte. Für Montezemolo wäre das der falsche Weg und würde die Formel 1 auf lange Sicht schwächen. "Die Bedeutung von Europa in der Formel 1 zu erhalten, ist sehr wichtig. Es ist gut, die Formel 1 in Indien, Russland, Korea, im Mittleren Osten und natürlich den Vereinigten Staaten zu sehen, aber wir dürfen unsere Tradition und Geschichte in Europa nicht verlieren - vor allem wenn wir sehen, dass neue Strecken nicht so gut sind wie beispielsweise Spa. Wir müssen aufpassen, das Image der Formel 1 nicht zu verschlechtern", sagte er.

Trotz dieser Ansicht gefiel ihm die anstehende Rückkehr der Formel 1 in die USA sehr gut. Als Automobilmarkt ist Nordamerika sehr bedeutend, auch für Ferrari. Montezemolo wunderte es gerade deswegen, warum in den vergangenen Jahren nicht mehr Wert darauf gelegt wurde, die Vereinigten Staaten wieder in den Rennkalender zu bekommen, während einige andere Nationen aufgenommen wurden. 2007 war die Formel 1 zuletzt in den USA gefahren. "Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, endlich in die Vereinigten Staaten zu kommen. Es war eigenartig, dass die Formel 1 in so viele Länder ging, aber nicht in den größten Automobilmarkt der Welt."