Frauen in der Formel 1. Bernie Ecclestone äußert immer wieder den Wunsch nach weiblichen Piloten, danach entbrennt in schöner Regelmäßigkeit die Diskussion, ob Frauen überhaupt in der Formel 1 bestehen können. Michele Mouton war früher selbst Rennfahrerin, mittlerweile ist sie Präsidentin der FIA-Kommission für Frauen im Motorsport. Ihrer Meinung nach kann die richtige Frau mit den richtigen Fähigkeiten durchaus in die Formel 1 kommen, allerdings hat sie ihre Zweifel, ob sie sich dann auch lange dort halten kann.

"Die große Frage ist, ob eine Frau in der Formel 1 gewinnen kann, und da bin ich mir nicht so sicher", erklärte Mouton im FIA InMotion Magazin. "Männer und Frauen sind unterschiedlich. Wir haben nicht den gleichen Körperbau und ich denke, der größte Unterschied liegt bei den Emotionen und Empfindsamkeiten." Mouton selbst war früher im Rallyesport erfolgreich und war 1981 die erste Frau, die einen WM-Lauf gewann - diesem Sieg folgten später noch weitere. Sie musste aber zugeben, dass Rallyes und die Formel 1 etwas ganz anderes sind.

"Ich hatte nie ein Problem, Vollgas zu fahren und neben meinem Auto einen 100 Meter tiefen Abhang zu haben, aber wenn man auf einer Rennstrecke mit 300km/h die Gerade runterfährt, dann fühlt man sich leichter, angreifbarer - oder zumindest tat ich das", sagte sie. Mouton ist der Ansicht, dass Frauen einen stärkeren Drang zur Selbsterhaltung haben als Männer. "Ich denke, das ist ein Instinkt, der bei Frauen stärker ausgeprägt ist als bei Männern. Und ich denke, das ist wichtig, wenn es an diese letzte Hundertstelsekunde geht. Eine Frau kann sich bis ganz nach oben Arbeiten, Männer werden es einfach tun. Boom. Vollgas. Ich hoffe, ich liege in meiner Analyse falsch und es ist nicht wirklich so, aber das ist, was ich denke."