Wie läuft die Vorbereitung auf deinen allerersten F1-Test?
Johnny Cecotto Junior: Am Donnerstag war ich im Simulator und gestern den ganzen Tag über bei Force India in Silverstone. Es war, wie wenn wir hier gesessen wären, weil wir die ganzen Daten, den Funk und die TV-Aufzeichnungen hatten. Gestern Abend bin ich dann mit dem Flieger von England aus los und heute früh um neun Uhr hier angekommen - ohne zu schlafen, aber das macht nichts, denn ich muss ja nicht fahren.

Wie sieht dein Wochenende nun genau aus?
Johnny Cecotto Junior: Jetzt werde ich wieder bei allen technischen Sachen dabei sein und im letzten Freien Training und später dann auch im Qualifying ganz genau zuschauen, um so viel, wie irgendwie möglich, zu lernen. Morgen wird es dann genauso ablaufen. Das ist schon eine super Vorbereitung. Ich finde das viel besser, als jetzt noch irgendwie das GP2-Rennen mit hineinzuquetschen, wo sowieso 80 Prozent der Fahrer Rookies sind. Das ist nicht so interessant, um irgendetwas zu lernen, denn die Strecke kenne ich sowieso schon gut und die meisten Teams haben ohnehin nur Fahrer für dieses eine Rennen genommen.

Am Dienstag kannst du ja auch noch einmal den ganzen Tag zuschauen, oder?
Johnny Cecotto Junior: Ja, genau - ich fahre erst am Mittwoch. Montag machen wir den Sitz und die ganzen Besprechungen. Dienstag schaue ich noch einmal zu und sehe, wie so ein Testtag genau abläuft und am Mittwoch bin ich dann selbst an der Reihe.

Bist du aufgeregt?
Johnny Cecotto Junior: Also ich erwarte, dass ich schon sehr aufgeregt sein werde - aber nicht im Sinne von zu sehr aufgeregt. Ich habe mittlerweile schon viel Erfahrung. Vor meinem DTM-Test war ich beispielsweise sehr viel aufgeregter, aber das war auch schon vor mehreren Jahren. Jetzt habe ich viel mehr Ruhe und viel mehr Erfahrung. Ich bin aufgeregt, aber im richtigen Maße - nicht zu viel und nicht zu wenig.

Meinst du, dass es im Formel-1-Auto auch nicht so viel schwieriger wird, als im GP2-Boliden?
Johnny Cecotto Junior: Angeblich soll das Formel-1-Auto leichter als der GP2-Wagen zu fahren sein, weil es technisch einfach so viel fortgeschrittener ist. Mit der Servolenkung ist es zudem physisch nicht so schwer. Auch in Bezug auf die Benutzung des Motors soll es leichter sein. Viel komplizierter ist aber die Bedienung - das habe ich mit den tausend Knöpfen schon im Simulator gemerkt. Dort haben wir auch schon DRS und KERS getestet. Das DRS muss man zwar nicht unbedingt benützen, aber KERS schon, sonst lädt sich das beim Bremsvorgang nicht mehr auf und dann verschiebt sich die ganze Bremskraft.