Neue Strecke - neue Probleme: Ein Großteil des Fahrerlagers ist vom neu errichteten Buddh International Circuit angetan, schwärmt vom Highspeed-Charakter der Strecke und den spannenden Kurven-Variationen. Allerdings scheint es auch ein Haar in der Suppe des 5,137 km langen Kurses zu geben: die Ausfahrt der Boxengasse. Während sich beim Korea GP allerdings das halbe Paddock über die heikle Stelle beschwerte, war die Boxen-Kritik zum Auftakt in Indien stark eingegrenzt.

Genauer gesagt spielte sich das Intermezzo bislang lediglich zwischen Adrian Sutil und Red Bull ab. Tatort Indien, 2. Freies Training: Sebastian Vettel machte sich nach einem Besuch in der Boxengasse auf den Weg Richtung Strecke. Während Michael Schumacher sicher am Weltmeister vorbei rauschte, wurde es zwischen Sutil und Vettel schon reichlich knapp. "Da hatte ich leider ein enges Manöver", beschrieb Vettel die brenzlige Situation. "Ich habe nicht Bescheid bekommen, dass da zwei Autos kommen. Michael huschte durch und ich dachte, das war's dann. Aber dann hätte ich beinahe Adrian erwischt."

Glücklicherweise ging der Zwischenfall glimpflich aus und beide Parteien konnten ihre Fahrt fortsetzen. Sutil selbst schien allerdings nicht gerade begeistert von der Situation. "Ich weiß nicht, was er da gemacht hat, denn man sieht dort gut", konnte er das Verhalten seines Landsmannes nicht nachvollziehen. Das Problem in Indien: Die Ausfahrt der Boxengasse liegt am Ende der Start-Ziel-Geraden. Wer wieder auf die Strecke raus will, kreuzt dabei die Ideallinie des heranschießenden Fahrers, bevor es rechts in Turn 1 geht.

Während es in Korea kaum möglich war, die ankommenden Fahrer von der Boxenausfahrt zu sehen und per Lichtsignal nachgeholfen wurde, stellte sich die Situation für Sutil in Neu Delhi anders da. Insgesamt habe er über die Sessions hinweg gar drei Mal das Vergnügen mit einem Red-Bull-Piloten an der Boxenausfahrt gehabt, der anscheinend nichts sehen konnte. "Es waren immer die Red Bulls. Vielleicht haben sie für das Rennen geübt", grübelte Sutil. "Ich habe jedes Auto gesehen, als ich auf die Strecke gefahren bin, das lag heute vielleicht ein bisschen am Team."

Vettel war der Meinung, dass die Boxenausfahrt zwar nicht optimal sei, doch dass es noch schlimmere Pendants auf anderen Strecken im Rennkalender gebe. Im Rennen könne es theoretisch zwar eng werden, so der Heppenheimer, doch einen allzu besorgten Eindruck hinterließ er nicht. Da sich ansonsten kein anderer Fahrer zum Boxengassen-Ausfahrt-Thema merklich äußerte, dürfte sich das vermeintliche Problem erst einmal ganz von allein erledigt haben.