Sebastian Vettel ist in einer vorteilhaften Position: Der deutsche hat seinen WM-Titel bereits erfolgreich verteidigt und mit seinem Team die Konstrukteurs-WM zum zweiten Mal in Folge gewonnen. Entsprechend konnte er vor dem ersten Großen Preis von Indien auch eine vierstündige Autofahrt zum Taj Mahal in Kauf nehmen, um sich ein bisschen als Tourist umzusehen.

An der Rennstrecke hat Red Bull ein anderes Ziel: Mark Webber soll den Erfolg komplettieren und Vizeweltmeister werden. Auch Vettel würde ihm das gönnen. "Das wäre der beste Weg, um eine fantastische Saison abzuschließen", sagt er.

Natürlich möchte er am liebsten selbst gewinnen - deshalb springt er erst gar nicht auf Fragen an, die nach einer möglichen Teamorder nachforschen. "Die Rennen sind lang, es kann viel passieren. Überholmanöver sind möglich", wiegelt er ab. "Das Rennen wird erst in den letzten Runden entschieden. Danach kommen dann mögliche Szenarien in Frage."

Bis dahin hat Vettel sich selbst den ersten Sieg in Indien auf die Fahne geschrieben. "Ich wurde schon oft gefragt, was die Fahrer motiviert, hier noch anzutreten und die Antwort ist immer das gleiche: wir fahren um den ersten Sieg beim Großen Preis von Indien."

Jeder sei gespannt, habe viel Gutes über das Land und die Strecke gehört, die zudem ausverkauft sein soll. "Also werden wir alle um den Rennsieg kämpfen." Die Strecke scheint ein guter Ort dafür zu sein. "Die Streckenführung ist sehr interessant, es gibt einige Kurven, die es in dieser Form noch nirgends gibt", so Vettel, der den Kurs teilweise mit Korea vergleicht. "Manche Kurven haben eine breite Anfahrt, die mehrere Linien ermöglicht und hoffentlich Überholmanöver einfacher macht."