Die heutigen Simulatoren können die Wirklichkeit nur begrenzt wiedergeben. Obwohl die beiden Red Bull-Piloten, Sebastian Vettel und Mark Webber, die neue Grand Prix-Strecke in Indien bereits ausgiebig im firmeneigenen Simulator getestet haben, gibt es auch weiterhin einige Unbekannte für sie.

"Ich würde sagen, dass wir die neue Strecke zu 85 Prozent verstanden haben", grenzt Mark Webber ein. Eine Unbekannte stellen beispielsweise die Kerbs rund um die 5,14 km lange Strecke dar. Weder ihre Höhe noch ihre Oberflächenbeschaffenheit konnten im Simulator abschließend einprogrammiert werden. Bei der Linienwahl sind dies jedoch ganz entscheidende Merkmale.

Der Verlauf der neuen Rennstrecke, die sich in einem Industriegebiet der Stadt Noida etwa 50 Minuten von Neu Dehli entfernt befindet, kann der Simulator hingegen sehr gut wiedergeben. "Die Strecke ist sehr schnell und scheint sehr flüssig zu sein", erklärt Mark Webber. Nicht zuletzt wegen der erwarteten hohen Temperaturen dürfte der erste Lauf in Indien eine große Herausforderung für Mensch und Material und besonders die Reifen darstellen, befürchtet der 34-jährige Australier.

Doppelweltmeister Vettel präzisiert: "Die Strecke ist eine Kombination aus langsamen Kurven und Hochgeschwindigkeits-Passagen, die direkt ineinander übergehen. Zusätzlich gibt es extreme Höhenunterschiede, die an Spa oder die Türkei erinnern", erzählt der Heppenheimer. "Diese Kombination wird dem Fahren zusätzliche Würze verleihen."

Vettel erwartet, dass die neue Strecke die zweithöchste Durchschnittsgeschwindigkeit des Jahres nach Monza zulassen wird. Er rechnet mit einem Mittelwert von 235 km/h und einigen guten Überholmöglichkeiten. Wie sein Kollege Webber, freut sich auch der inzwischen 20-fache Grand Prix-Sieger auf den neuen Austragungsort und die Möglichkeit eine neue Strecke kennenzulernen.