Ferrari hat schon vor einiger Zeit den Kampf um den Titel aufgegeben, auch wenn der WM-Sieg für Fernando Alonso erst seit Singapur auch rein rechnerisch nicht mehr möglich ist. Aus diesem Grund testete man bereits in den freien Trainings des letzten Rennens einen neuen Frontflügel und erklärte, auch weiterhin die Freitage zu Testzwecken für 2012 zu verwenden.

Insgesamt befindet man sich bei der Scuderia bereits in der finalen Phase der Fertigstellung der Haupt-Komponenten des neuen Wagens. "Das beinhaltet das Chassis, das generelle Layout des Autos, die Radaufhängung und das Getriebe", erklärte Chefdesigner Nikolas Tombazis. Momentan befände sich das Team mitten in der Entwicklung der Aerodynamik. "Man kann natürlich sagen, dass wir jetzt total auf des neue Auto konzentriert sind."

Verbesserung an Neu und Alt

Insgesamt werden sich die Regeln für die kommende Saison aber nicht so massiv ändern. Lediglich die Verlagerung des Auspuffes stellte der Ferrari-Chefdesigner heraus. Deshalb arbeitet Ferrari mit den aktuellen Teilen sowohl für die kommenden Rennen, als auch für 2012. "Daher gibt es Bereiche am 150° Italia, die relevant für das nächste Jahr sind. Das bedeutet, dass wir in den verbleibenden Rennen mit dieser Tatsache im Hinterkopf experimentieren werden", gab Tombazis offen zu, der vor allem die bereits erarbeiteten Schritte am Auspuff nochmals genau überprüfen will. "Unsere Rivalen waren in der Entwicklung dieses Bereiches vor uns und das gab ihnen einen großen Vorsprung."

Kimi Räikkönen war 2007 der letzte Pilot, der den Titel nach Maranello holen konnte, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen war 2007 der letzte Pilot, der den Titel nach Maranello holen konnte, Foto: Sutton

Schon vor längerer Zeit war bekannt geworden, dass Ferrari die Zukunft aggressiver angehen möchte, als dies bisher passierte. "Wir realisierten, dass wir etwas zu konservativ gewesen sind und unsere Köpfe vor einigen Adern der Entwicklung verschlossen haben", verriet der Chefdesigner, der hofft, die zukünftigen Ergebnisse sprechen einfach für sich selbst. Vor allem auf der aerodynamischen Seite sei man deutlich aggressiver herangegangen, was eine engere Zusammenarbeit mit den Entwicklern der Autostruktur gefordert hätte.

Die Windkanal-Veränderung

Die zweite große Veränderung sei der Gebrauch des Windkanals. "Er beinhaltet nicht nur die Entwicklung und Optimierung dessen, was wir haben, sondern auch die Einführung einiger neuer Komponenten bei jeder Windkanal-Session", schilderte Tombazis weiter. Zwar würden diese Teile nicht immer gut funktionieren, aber es kämen auch interessante Resultate heraus.

Natürlich stellt sich auch immer die Frage nach der äußeren Erscheinung, die laut Teamchef Stefano Domenicali einen "Wow-Effekt" erzeugen würde. Der Chefdesigner sieht dies aber eher praktisch. "Ich hoffe, der Wow-Effekt wird auch in den Ergebnissen sichtbar sein", zeigte Tombazis auf, der optimistisch ist, die gesteckten Ziele erreichen zu können.