Das Rennen im königlichen Park zu Monza ist einer der klassischen Grand Prix im Rennkalender der Formel 1. Dementsprechend groß ist vorab die Freude aller Piloten auf das geschichtsträchtige Event. Um in Monza am Limit aber wirklich bestehen zu können, müssen die Fahrer um alle Feinheiten des herausfordernden Kurses wissen. Ein Routinier wie Lokalmatador Jarno Trulli hat da natürlich ein paar wertvolle Tipps für die jüngeren Kollegen auf Lager. Trulli weiß: In Monza ist nichts so, wie es scheint.

"Auch wenn das Streckenlayout mit seinen wenigen Kurven und den langen Geraden auf den ersten Blick eine vergleichsweise simpel zu fahrende Grand-Prix-Rennstrecke vermuten lässt - für uns ist der Kurs im Königlichen Park eine große Herausforderung", so der Lotus-Pilot. "Dies liegt zum einen an der Hochgeschwindigkeits-Aerodynamik, die mit flach eingestellten Flügeln für wenig Abtrieb sorgt. Zum anderen verlangen die Schikanen aus fahrerischer Sicht eine enorme Präzision", erklärte der Italiener vor seinem Heimspiel. Als Motto gilt: "Wer schnell sein will, muss enorm spät bremsen und hart über die Kerbs bolzen."

Power auf den Geraden entscheidend

Nicht nur für die Fahrer, sondern auch für das Material ist die legendäre Piste mit 75 Prozent Vollgasanteil also eine große Herausforderung. "Was den Motor betrifft, so sollen die V8 schnell auf Gaspedal-Bewegungen ansprechen - auf diese Weise können wir früher aus der Kurve herausbeschleunigen und auf der sich anschließenden Geraden eher die Höchstgeschwindigkeit erreichen", sagte Trulli.

"Sicher steht schiere Kraft in Monza klar im Vordergrund. Aber es kommt auch darauf an, in der Parabolica - wo wir für vier Sekunden im vierten oder fünften Gang am Limit balancieren - mit viel Feingefühl beim Gasgeben maximalen Schwung mit auf die nächste Gerade zu retten", erklärte der Routinier, für den daher besonders gute Team- und Abstimmungsarbeit im Vordergrund stand. "Der Große Preis von Italien zählt eindeutig zu jenen WM-Läufen, bei denen ich noch enger mit meinen Motoren-Ingenieuren zusammenarbeite als ohnehin schon. Denn nur wenn alle Einstellungen und Abstimmungen bis ins kleinste Detail perfekt passen, springt am Ende die optimale Leistungsfähigkeit heraus", verriet der Lotus-Fahrer.