Rückblickend auf den Großen Preis von Belgien, wie glücklich warst Du mit dem Verlauf des Wochenendes auf einer Skala von 1 bis 10?
Bruno Senna: Fairnesshalber würde ich ihm eine 8,5 geben, denn abgesehen von den zwei Fehlern, die ich während des Wochenendes machte, lief alles glatt. Es war aufgrund meiner Fehler mit Sicherheit nicht perfekt, doch gleichzeitig war es sehr ermutigend und hat mir großartiges Selbstvertrauen verliehen, gemeinsam mit dem Team hart zu arbeiten und zu versuchen, die Dinge weiter zu entwickeln. Es gab mir eine gute Basis für die künftige Entwicklung.

Also hast Du es geschafft, deinen Fehler zu vergessen und Dich stattdessen auf das Gesamtbild konzentriert?
Bruno Senna: Ja, natürlich. Fehler passieren, und was in der ersten Kurve geschah, kostete mich wahrscheinlich Punkte. An erster Stelle stand an diesem Wochenende allerdings, ein paar Runden fahren zu können - genau das tat ich. Ich schaffte es, das Rennen zu beenden, viele Runden zu drehen und mich mit dem Auto vertraut zu machen. Durch das Wochenende erhielt ich eine gute Rundum-Erfahrung.

Sorgte Dein Erfolg im Qualifying für zu hohe Erwartungen?
Bruno Senna: Klar, wenn man im Qualifying gut abschneidet, steigert das natürlich die Erwartungshaltung. Inner- und außerhalb des Teams war jeder sehr glücklich mit dem Qualifying und es herrschte die Erwartung, im Rennen Punkte einzufahren. Allerdings war ich der erste, der anmerkte, dass das Rennen selbst sehr unterschiedlich zum Qualifying ist. Ich ließ mich davon nicht überrennen. Es war ein Schritt ins Unbekannte - in Sachen Performance lief es sehr gut, aber ich muss wahrscheinlich meine Fahrfertigkeiten wieder aufpolieren, die sind ein wenig eingerostet.

Nun hast Du bereits ein Rennen absolviert. Das sollte für Selbstvertrauen sorgen und helfen, die Nerven zu beruhigen…
Bruno Senna: In Spa wusste ich natürlich nicht, was mich in Sachen Konkurrenzfähigkeit erwarten würde, aber ich war extrem ermutigt und so schaffte ich es, schnell meine Pace zu entwickeln und gut mit dem Team zu arbeiten. Ich habe eine starke Arbeitsbeziehung mit den Ingenieuren. Ich bin eifrig, in Monza ins Cockpit zu steigen, denn ich fühle mich für dieses Rennen zuversichtlicher. Wie es in jeder Sportart der Fall ist, bringen Meilen auf dem Tacho und Erfahrung Selbstvertrauen mit sich.

Monza ist eine weitere angesehene Strecke - welche Erfahrung hast Du damit gemacht?
Bruno Senna: Ich kenne Monza seit 2005, also war ich abgesehen von 2009 jedes Jahr dort. Es ist ein Kurs, auf dem ich gemischte Resultate erzielt habe. Als ich jünger war, gab es ein paar Anlässe, für die ich nicht das richtige Auto-Setup hatte - aber jetzt verstehe ich die Strecke viel besser. Ich bin jetzt ein erwachsenerer Fahrer und ich bin zuversichtlich, dass wir es ein weiteres Mal im Qualifying unter die Top-10 und anschließend in die Punkte schaffen.

Mit den unterschiedlichen Fahr-Erfahrungen, die Du in diesem Jahr hattest, muss Deine Beziehung zum R31 vertrauter werden….
Bruno Senna: Exakt, ich kenne das Auto jetzt viel besser. Ich bin vertrauter mit den Tendenzen des Autos und ich verstehe die Richtung, die wir nehmen können. Ich freue mich darauf, eng mit den Ingenieuren zu arbeiten und Lösungen zu erarbeiten, die unseren Anspruch stärken.