Wenn die Bedingungen schwierig sind und Jenson Button gewinnt, dann heißt es im Normalfall, der Brite habe einfach das klügste Rennen gefahren. Doch der McLaren-Pilot machte die Bedingungen nicht dafür verantwortlich, dass er auf dem Hungaroring siegreich war. "Das waren heute nicht die Bedingungen, die uns den Sieg brachten, es war der Speed", meinte Button, der bei seinem 200. Grand Prix siegreich geblieben war.

Er hatte einen tollen Tag erlebt. So hatte ihn der Kampf mit Lewis Hamilton und Sebastian Vettel im Rennen toll unterhalten und er hatte alles so gemacht, wie er das wollte. Deswegen kam ihm der Regen in der zweiten Rennhälfte auch eher ungelegen. "Ich hatte bis zum Ende jedes Stints auf die Reifen geschaut und hatte eine gute Pace. Dadurch konnte ich später reinkommen als jeder Andere. Deswegen hoffte ich, dass kein Regen kommt. Er machte es aber spannend. Der Kampf mit Lewis war toll. Er holte Intermediates und ich nicht und ich habe meinen 200. Grand Prix gewonnen."

Wegen letztem Stopp erst verärgert

Hamiltons Wechsel auf Intermediates war so etwas wie die Vorentscheidung, denn der stellte sich als falsch heraus. Button blieb derweil auf Slicks und konnte durchfahren. Das Team wollte ihn allerdings sogar rein rufen, um zu wechseln, sagte ihm aber wieder ab, weil Hamilton kam - Button wollte aber ohnehin nicht auf Intermediates gehen, weil die Zeiten dafür nicht langsam genug waren. Als der Brite seinen letzten Stopp auf die härtere der beiden Slick-Mischungen machte, war er auch nicht mit der Entscheidung des Teams einverstanden, weil er glaubte, es wäre zu früh.

Einen ordentlichen Schluck, Foto: Red Bull
Einen ordentlichen Schluck, Foto: Red Bull

"Ich war zuerst verärgert und fragte, warum ich so früh rein kommen sollte. Sie meinten, es sei wegen des Verkehrs am besten. Ich sah das nicht ein, als ich mich dann beruhigt hatte, meinte ich aber, OK. Ich habe ihnen das auch am Funk gesagt und ihnen mitgeteilt, es sei richtig gewesen", meinte Button. Größtes Risiko für ihn war beinahe Hamiltons Dreher, denn deswegen wurde Paul di Resta langsamer, der dort aufs Gras ausweichen musste. Da der Schotte aber noch unter gelb fuhr, konnte Button nicht einfach vorbeifahren und musste auch bremsen. Dadurch kam Hamilton wieder heran.

Hamilton ließ Platz

Im Zweikampf mit seinem Teamkollegen lief aber alles gut für den späteren Sieger und laut Button funkte das Team auch nicht dazwischen - auch nicht, als es vorher schon zum Duell gekommen war. "Gleich beim Start gab er mir am Ausgang von Kurve eins Platz, das war gut, sonst wäre ich im Gras gewesen. Ich weiß nicht, warum es so gut läuft, wenn wir kämpfen, aber ich hoffe, das bleibt so." Am liebsten wäre es ihm auch, wenn er immer vorne bleiben könnte, denn in der Weltmeisterschaft sieht er kaum mehr Chancen. "McLaren hat drei der letzten fünf Rennen gewonnen. Es lief echt gut. Für mich ist es schade, dass ich die letzten beiden Rennen Probleme mit der Zuverlässigkeit hatte, das hat wehgetan. Ich bin weit hinter Seb, ich muss ihn jedes Rennen schlagen."

Dafür arbeitet auch das Team unermüdlich und obwohl jeder Rennstall in den kommenden drei Wochen mindestens zwei Wochen Zwangspause einlegen muss, wird McLaren in Spa ein Update-Paket bringen, auf das sich Button schon freut. Davor wird aber einmal gefeiert und laut dem Rennsieger könnte es wild werden. "Heute gibt es nicht nur Torte. Ich werde wohl zwei Wochen brauchen, um mich zu erholen. Das Team Button wird aber Spaß haben. Ich habe 200 Grands Prix hinter mir, ich habe gute und schlechte Erfahrungen in der Zeit gemacht und jetzt so ein Sieg. Besser geht es nicht. Wir werden heute Spaß haben."