Er hatte bereits vor der Entscheidung am Freitag davor gewarnt, den Bahrain Grand Prix wieder in den Rennkalender 2011 aufzunehmen und nach der Bestätigung, dass das Rennen im Oktober nachgeholt wird, ist Max Mosley nun klarerweise nicht besonders erfreut. Der ehemalige FIA-Präsident befürchtet, dass die Austragung des Grand Prix in diesem Jahr die Formel 1 noch teuer zu stehen kommen könnte, sollte man das Rennen nicht doch wieder absagen.

Dabei ist Mosley allerdings durchaus klar, dass der Motorsport nicht nur in Ländern stattfinden kann, mit denen niemand Probleme hat. "Dafür gibt es einige Gründe. Erstens, würde man die höchsten Standards für Menschenrechte anlegen, müsste man eine Reihe von Ländern vom internationalen Sport ausschließen, darunter zumindest ein sehr enger Verbündeter von Großbritannien. Zweitens, legt man weniger als den höchsten Standard an, stellt sich einem eine endlos lange Debatte darüber, wo man die Linie zieht. Drittens ist es nicht die Funktion der Sportbehörde, Regierungen vorzuschreiben, was sie tun können und was nicht. Die Politik sollte Politikern überlassen bleiben", meinte Mosley im Telegraph.

Die Formel 1 wird ausgenutzt

Dennoch musste er festhalten, dass der Fall Bahrain anders gelagert sei. Denn dort gehe es nicht darum, einer Regierungen Vorschriften zu machen, sondern umgekehrt darum, dass die Formel 1 genutzt werde, um die Probleme im Land zu verschleiern. "Es muss in jedem Fall eine Linie gezogen werden, wenn der Sport-Event nicht mehr nur Unterhaltung in einem nicht perfekten Land ist, sondern von einem unterdrückenden Regime dazu genutzt wird, um seine Taten zu verschleiern", betonte Mosley.

Sollte ein Sport sich in diese Rolle drängen lassen, werde er ein Werkzeug der Regierung, meinte er weiter. "Wenn die Formel 1 es zulässt, sich von Bahrain so ausnutzen zu lassen, dann wird sie die Schuld des Regimes genauso mittragen, als würde sie auf die Straße gehen und unbewaffnete Demonstranten niederschlagen." Mosley erinnerte daran, was die Regierung in Bahrain alles getan hatte, um die Demonstration mundtot zu machen und niederzuschlagen und meinte, nun wolle man sein Image wieder aufpolieren, wofür die Formel 1 nützlich sei.

Entscheidung ändern

"Indem sie das Rennen austragen, hoffen sie darauf, der Welt zu zeigen, dass die Probleme nur klein waren, temporär und dass alles nun wieder normal ist. Indem sie zustimmt, dort zu fahren, macht sich die Formel 1 mitschuldig an dem, was passiert ist. Sie wird eines der Unterdrückungs-Instrumente von Bahrain. Die Entscheidung, das Rennen abzuhalten, ist ein Fehler, der nicht vergessen wird. Und sollte sie nicht umgeändert werden, wird das der Formel 1 teuer zu stehen kommen", erklärte Mosley.