Für viele ist es das Highlight der Saison: Der Grand Prix von Monaco. Der 3,340 km lange Leitplankenkanal sorgt jedes Jahr für spannende Rennen, auch wenn Überholmanöver kaum möglich waren. Dank DRS und KERS soll sich dies ändern.

Dass der Kurs an der Mittelmeerküste nicht zu den schnellsten Strecken zählt, sollte schon vom Streckenlayout erkennbar sein. Nur knapp die Hälfte einer Runde wird mit Vollgas gefahren und Monaco hat mit der Haarnadelkurve auch die langsamste Stelle der Formel 1. Trotzdem gilt das Rennen nicht gerade als Motor schonend, da durch die fehlenden Geraden und die langsamen Kurven die notwendige Kühlung fehlt. Gleiches gilt für die Bremsen.

Die Loews-Haarnadel ist die langsamste Stelle der Formel 1, Foto: Red Bull/GEPA
Die Loews-Haarnadel ist die langsamste Stelle der Formel 1, Foto: Red Bull/GEPA

DRS-Verbot im Tunnel

Trotz oder gerade wegen seiner vielen Tücken ist der Stadtkurs von Monaco auch bei den Fahrern sehr beliebt, zumal es für viele Fahrer eine Art Heim-GP ist. "Es ist definitiv meine Lieblingsstrecke und ein Ort, wo ich in den letzten fünf Jahren gute Ergebnisse gehabt habe", sagt beispielsweise Williams-Pilot Pastor Maldonado. Richtige Geraden weist der Kurs nicht auf. Sogar die Start-Ziel-Gerade besteht aus einem leichten Rechtsknick. Während der gesamten Runde ist das Lenkrad nur für etwa zehn Sekunden wirklich zentriert.

Eine besonders schnelle und gefährliche Stelle ist der Tunnel nach Kurve acht. Zwar sorgen helle Lichter für eine fast optimale Ausleuchtung, Tageslichtbedingung herrscht aber trotzdem nicht. Außerdem besteht selbst der Tunnel aus einer langgezogenen Rechtskurve. Aus diesem Grund hat die FIA die Verwendung des DRS an dieser Stelle verboten – für Training, Qualifying und Rennen.

Erstmals superweiche Reifen

In Monaco wird erstmals in dieser Saison die superweiche Reifenmischung eingesetzt. Grund dafür ist der schlechte Grip auf dem Stadtkurs, der besonders am Donnerstag noch kaum vorhanden ist. Da das Rennen auf normalen Straßen stattfindet, ist die Strecke zu Beginn des Wochenendes noch "grün", es liegt also wenig Gummi auf dem Asphalt. Von Tag zu Tag steigert sich also das Griplevel. Trotz der superweichen Reifenmischung befürchtet Pirelli keine Reifenprobleme. Pirelli-Chef Paul Hembery hält sogar eine Zwei-Stopp-Strategie für möglich.

Mit einem Einsatz des Safety Cars muss man in Monaco immer rechnen, Foto: Sutton
Mit einem Einsatz des Safety Cars muss man in Monaco immer rechnen, Foto: Sutton

Ähnlich strapaziert wird auch das Getriebe. Eine gute Beschleunigung aus langsamen Kurven erfordert eine spezielle Getriebeübersetzung. Der siebte Gang wird kaum benötigt, der erste um so mehr: 35% einer Runde ist der erste Gang eingelegt. Bis zu 55 Gangwechsel werden pro Runde vorgenommen, was bei einer Renndistanz von 78 Runden zu über 4300 Schaltvorgängen führt. Nicht nur für das Getriebe, sondern auch für die Fahrer eine Belastung.

Regen nicht erwartet

Zwar hat es beim Monaco-GP in der Vergangenheit schon häufiger geregnet, dennoch sind Regenschauer für Monte Carlo eher unüblich. Für das Wochenende sind 25°C vorhergesagt und bei einer Regenwahrscheinlichkeit von unter 10% können die Regenreifen eingepackt bleiben.