Das Motoren-Reglement sei in Stein gemeißelt und werde nicht mehr umgestoßen, hatte FIA-Präsident Jean Todt vor kurzem über die geplante Einführung von 1,6 Liter Vierzylinder-Motoren mit Hybrid-Systemen und Direkteinspritzung in der Formel 1 gemeint - er meinte allerdings auch, dass er sich Argumenten von anderer Seite nicht verschließen werde. Anscheinend sind fundierte Argumente gekommen, denn die FIA denkt über das Reglement nach. Das konnte Bernie Ecclestone nun bestätigen. "Die FIA hat die Entscheidung aufgrund falscher Annahmen getroffen. Sie hat die Nebenwirkungen nicht bedacht und denkt jetzt nach", zitierte der Blick den Formel-1-Boss.

Zu teuer

Das liegt allerdings weniger an den Befürchtungen Ecclestones, dass die Königsklasse mit den kleineren Motoren für Fans unattraktiv werden könnte, sondern viel mehr daran, dass die Hersteller wohl der Meinung sind, die Entwicklung der neuen Aggregate würde zu viel Geld verschlucken. Ferrari war ohnehin immer schon gegen die Vierzylinder und Cosworth hat mittlerweile anscheinend eingesehen, dass es mit seinen Mitteln bis 2013 keinen vernünftigen Motor herstellen kann.

Der Kostenfaktor war auch für Mercedes immer bedeutend. Sportchef Norbert Haug hat mehrfach betont, dass es für den Hersteller wichtig ist, dass die Kosten in der Formel 1 weiter sinken. Allerdings dürfte das Engagement in der Königsklasse eher teurer als billiger werden, wenn neue Motoren entwickelt werden müssen. Sollten dann noch Motoren-Hersteller wegfallen, wie vielleicht Cosworth oder Renault, dann wäre das eine zusätzliche Belastung. Wie es mit potentiellen Neueinsteigern aussieht, ist ebenfalls fraglich.

Treffen am Samstag

Volkswagen zeigt sich nach wie vor abgeneigt, Honda und Toyota sind still und damit das Interesse enden wollend. Wie es mit dem Motor von Pure aussieht, den Craig Pollock mit ehemaligen Ingenieuren von Peugeot bauen will, weiß keiner so recht. Allerdings herrscht momentan eher Skepsis vor, wenn es um die möglichen Neueinsteiger geht. Am Samstag werden sich in Barcelona jedenfalls die vorhandenen Hersteller mit Todt und Ecclestone treffen. Dann könnte sich für die Zukunft des Jahres 2013 wieder etwas ändern und sie sich weiter mit V8-Motoren gestalten.