Bei einem Treffen der vier größten Teams, Ferrari, McLaren, Red Bull und Mercedes in Stuttgart soll über die Zukunft der Formel 1 diskutiert werden. Dabei wollen die Teamchefs auch die Möglichkeit einer Piratenserie in Erwägung ziehen. Die kleineren Teams sehen das als Besorgnis.

"Das Concorde Agreement läuft aus und es gibt vier Spitzenteams – Ferrari, McLaren, Mercedes und Red Bull", sagte Red-Bull-Berater Dr. Helmut Marko gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Unter diesen vier Teams wird natürlich gesprochen und versucht, die Zukunft der Formel 1 mitzugestalten."

Zusammenhalt der Teams gefordert

"Das Wichtigste was wir tun müssen, ist zusammenhalten", sagte ein Teamchef, der anonym bleiben wollte. "Wir hatten ein FOTA-Treffen am Rennwochenende in Istanbul und es gab eine noch nie da gewesene Einheit unter den 11 Teams." Ein solches Verständnis habe es in den vergangenen 20 Jahren nicht gegeben, betonte er. Einzig HRT war nicht Teil dieses Treffens, da sie der FOTA nicht angehören.

"Wir haben am Sonntag über die Möglichkeit einer eigenen Serie diskutiert und waren einheitlich der Meinung, dass unser Sport nicht genügend beworben wird", erklärte der Teamchef und ergänzte: "Besonders in der heutigen Zeit sollten neue Technologien wie Internet oder iPad genutzt werden."

Ferrari-Vorstoß nur halb so wild

Das Treffen der Top-4 nährt unter den anderen Teams nun die Befürchtung, dass die "Großen" die Formel 1 unter sich aufteilen. Allerdings gehört die Formel 1 immer noch der CVC Capital Partners, die abstreitet, dass sie verkaufen möchte. Dieses Statement ist aber mit Vorsicht zu betrachten, da die CVC, welche von Bernie Ecclestone repräsentiert wird, eine private Aktiengesellschaft ist und sich durch Käufe und Verkäufe erhält.

Dennoch spielte Marko im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com die Gefahr einer Konkurrenzrennserie zur Formel 1 herunter – diese Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo am Donnerstag abermals widerbelebt. "Ferrari ist das bekannteste Team, das auch am längsten dabei ist – zudem sind es Italiener, die bei ihren Äußerungen meistens etwas emotionaler sind als andere. Ich glaube nicht, dass alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird."

Trotzdem betonte Marko die Ziele seines Rennstalls: "Wir wollen eine geregelte Formel 1 haben, aber unter den Voraussetzungen, dass die finanzielle Aufteilung anders aussieht." Am Ende werde Red Bull in der attraktiveren Rennserie fahren.