Obwohl der Abschied von Technikdirektor Sam Michael mit Ende des Jahres nicht als große Überraschung kam, musste Williams-CEO Adam Parr doch betonen, dass die Entscheidung ein Schlag für ihn selbst und auch das Team sei. Michael fiel dem bis dato schlechtesten Saisonstart des Teams zum Opfer, auf den hin beschlossen wurde, die Technik-Abteilung umzubauen. Neben dem Australier wird auch Aerodynamik-Chef Jon Tomlinson seinen Abschied geben, als neuer Chef-Ingenieur wird der im Zuge von Spygate 2007 bei McLaren entlassene Mike Coughlan geholt.

Parr bedauerte Michaels Fortgang besonders, weil er sich mit dem Technikdirektor gut verstanden hatte. "Der Saisonstart, den wir hatten, war inakzeptabel - und das nicht deswegen, weil die Leistung schlecht war, sondern weil wir das in diesem Ausmaß nicht erwartet hatten. Sam und ich haben die Situation von Saisonbeginn an besprochen und er kam zu dem Schluss, am Ende des Jahres zurückzutreten, um dem Team die Chance zum Neu-Aufbau und zum Neu-Anfang zu geben und die richtige technische Richtung für die Zukunft zu finden", erklärte Parr.

Auf die Zukunft gefreut

Er habe die Entscheidung Michaels mit einigem Widerstreben zur Kenntnis genommen, weil er ihn sehr gern habe, fuhr er fort. "Wir haben fünf Jahre zusammengearbeitet und ich freute mich darauf, in Zukunft noch lange Zeit mit ihm zu arbeiten. Es war also ein Schlag, persönlich und für das Team, dass er weggeht."

Sollte Michael es doch noch schaffen, eine Trendwende einzuläuten und den Williams der Saison 2011 zu einem guten Auto umrüsten, rechnet Parr nicht damit, dass die Rücktritts-Entscheidung sich ändern wird. "Ich denke, der Weg ist nun vorgegeben. Ich glaube, es würde zu viel Unsicherheit schaffen, wenn wir ständig hin und her wechseln würden. Wenn man sich voriges Jahr ansieht, da begannen wir die Saison schlecht und erholten uns recht gut, also erwarte ich, dass wir das dieses Jahr auch machen. Aber die Tatsache bleibt, dass wir auf keinem guten Start aufbauen konnten. Diesen Kreis müssen wir nun durchbrechen und wir brauchen eine neue Herangehensweise."