Toro Rosso gilt als der kleine Bruder von Red Bull. Der Plan: Die Scuderia soll hoffnungsvolle Talente in der Formel 1 ausbilden, damit diese später bei Red Bull die Erfolge einfahren. Das Paradebeispiel ist der amtierende Weltmeister Sebastian Vettel, der 2008 in Monza den bislang einzigen Toro-Rosso-Sieg klarmachte.

Beide Teams befinden sich im Besitz von Dietrich Mateschitz, doch in Sachen Technik arbeiten sie offenbar unabhängig voneinander. Laut STR-Teamchef Franz Tost bezieht sein Team keine Technologien von Red Bull. "Man konstruiert fast alle Teile in den eigenen Hallen", erklärte er gegenüber Autosport. "Es ist nur erlaubt, mit einem anderen Team in Sachen Getriebe zu kooperieren. Da wir mit Ferrari einen unterschiedlichen Motor besitzen, benutzen wir unser eigenes Getriebe." Deshalb bestehe aktuell keine Beziehung mit Red Bull auf technologischer Seite. Der RB7 des Weltmeister-Teams wird von einem Renault-Aggregat befeuert, Toro Rosso vertraut auf den italienischen Motor.

Toro Rosso ist in Feanza beheimatet, nahe der Rennstrecke von Imola. Tost erklärte, worauf es bei der Arbeit in der Formel 1 ankommt. "Es ist einfach, einen Windtunnel zu kaufen, es ist nicht schwierig, Hardware und Software zu kaufen - aber es ist wirklich nicht leicht, die richtigen Leute ins Team zu holen", so der Österreicher. Es müssten nicht nur Mitarbeiter mit dem nötigen Wissen sein, sondern Menschen, die zusammen arbeiten wollen und können. Das sei die wirkliche Herausforderung.

Das aktuelle Team enthalte laut Tost 50 Leute für die Renn-Mannschaft und 165 Mitarbeiter, die sich um das Design und die Produktion des Autos kümmern. Diese Menschen seien unmittelbar für den STR6 zuständig, der Rest kümmere sich um Finanzen, Logistik und Pressearbeit. "Im Marketing arbeiten wir mit Red Bull zusammen", erklärte Tost weiter.

Er zeigte sich mit der Entwicklung des Teams durchaus zufrieden. "Wir kommen gut voran. Wir haben die Anzahl der Maschinen und Mitarbeiter erhöht. Wir arbeiteten während des Winters in zwei Schichten und haben einen Schritt nach vorn gemacht", freute er sich über die Abläufe. Gleichzeitig sei Toro Rosso noch weit von dem entfernt, wo es einmal sein möchte. "Das bedeutet, dass uns in den kommenden Jahren noch viel Arbeit bevorsteht, um unser Ziel zu erreichen - erfolgreich sein."