Felipe Massa verlässt China mit einem guten Gefühl. Zwar kam er auch in Shanghai nicht über Rang sechs hinaus, dennoch war der Weg dorthin deutlich positiver als in der Vergangenheit. "Ich hatte am Sonntag ein sehr gutes Rennen, denn ich bin stark gefahren und war in eine Menge Kämpfe involviert", strahlte Massa. "Ich hoffe, ich kann in den kommenden Rennen damit weitermachen auf einem höheren Level zu kämpfen."

Felipe Massa möchte an alte Erfolge anknüpfen, Foto: Sutton
Felipe Massa möchte an alte Erfolge anknüpfen, Foto: Sutton

Tatsächlich hatte der Ferrari-Pilot lange auf Podestkurs gelegen, bis sich das Rennen in eine andere Richtung entwickelte. "Die, die dreimal stoppten, um die Reifen zu wechseln, haben uns unglücklicherweise viel schneller eingeholt, als wir erwarteten", gab Massa zu. Zudem waren die Reifen der Verfolger in deutlich besserer Verfassung, weshalb sie leichter überholen konnten.

Harte Reifen das Problem

Doch Massa ist nach zahlreichen Analysen nicht mehr der Auffassung, eine Dreistopp-Strategie sei das rettende Ufer gewesen. "Mein Hauptproblem war eine deutlich schlechtere Leistung auf den harten Pirellis, im Vergleich zu den anderen Autos", zeigte der Brasilianer seine Schwierigkeiten auf. So war die Geschwindigkeit des Autos, laut Massa, erst ein Grund zur Besorgnis, als die harten Reifen aufgezogen wurden. "Bis dahin war das Auto sehr konkurrenzfähig."

Die Zwei- oder Dreistopp-Diskussion bestimmte das Rennen und hielt sich weit darüber hinaus. Besonders Mark Webber wurde als Paradebeispiel für das Funktionieren der dreifachen Anfahrt der Boxengasse gewertet. Doch Massa relativierte diese Theorie. "Er hat es am Samstag nicht geschafft über Q1 hinauszukommen, daher hatte er noch reichlich neue Reifen", gab Massa zu bedenken, der gerne in Webbers Reifensituation gewesen wäre. Zudem hätte der Australier auch das bisher schnellste Auto, was eine Jagd von Platz 18 auf den dritten Rang begünstigt.

Konkurrenzanalyse

Im Nachhinein freute sich Massa vor allem für den Sport, dass der Shanghai-Sieger nicht erneut Sebastian Vettel hieß: "So haben wir nicht jedesmal das gleiche Auto, das gewinnt." Allerdings musste Massa erkennen, dass Ferrari nach China einen Konkurrenten mehr zu besiegen hat. "Nach Shanghai müssen wir auch Mercedes im Kampf um die Top-Plätze berücksichtigen", schilderte der Brasilianer, der Mercedes GP vor allem in der Qualifikation vorne sieht.

Reifen schonen

Allgemein hält Massa es noch für zu früh in der Saison, genau zu sagen, wie die neuen Regeln am Besten zu handhaben sind. In Maranello wird nun genau analysiert, wie die zukünftigen Schritte aussehen könnten. So ist auch eine Modifikation der Qualifying-Strategie denkbar. Denn Ferrari hatte oftmals Probleme die Reifen am Samstag zu schonen. Gelänge dies, hätte man "frischere Reifen für das Rennen." Nun muss, laut Massa, die beste Lösung für den 150 ° Italia gefunden werden, die er im Moment allerdings noch nicht erkennen kann: "Es ist möglich, dass wir in den nächsten Rennen sehr unterschiedliche Strategien sehen werden", erklärt Massa, der dies von der Charakteristik der Strecken abhängig macht.