Gleiches Spiel bei Red Bull wie zum Saisonauftakt: Sebastian Vettel schnappte sich mehr oder weniger ungefährdet den Sieg in Sepang, Mark Webber musste abermals mit dem RB7 kämpfen und landete schließlich auf Rang vier. "Das Rennen war bei Sebastian leichter, als wir es uns vorgestellt hatten", erklärte RBR-Motorsportberater Helmut Marko anschließend. "Mark hatte einen schlechten Start, hat sich dann aber super vorgekämpft."

Der Australier verlor gleich beim Start viele Plätze - wieder einmal funktionierte das KER-System der Bullen nicht zuverlässig. "Es ist schwierig, wenn jeder außer dir KERS zur Verfügung hat. Da hatte ich ein Problem", gab Webber zu. Laut Marko habe das Hybridsystem während des Rennens allerdings funktioniert. "Mark hat KERS zum Schluss benutzt. Er hatte aber starkes Untersteuern, sobald er nah an Nick Heidfeld dran war. Deshalb kam er nicht ganz nah ran", so der Österreicher.

Vettel hatte unterdessen per Funkspruch die Information erhalten, KERS nicht zu benutzen - laut Marko sei es jedoch in den letzten Runden einsatzbereit gewesen: "Wir haben aber an den Zeiten gesehen, dass es nicht notwendig war. Wir wollten nur für die letzten Runden gewappnet sein. Wir haben das Rennen souverän nach Hause gefahren."

Vettel war der coolste Typ

Marko gab weiter zu, dass das Team mit dem KERS vorsichtig umgegangen sei. Während des Rennens hatten Vettel und Webber zudem Codes benutzt - von Plan A und B war die Rede. Marko wollte sich zu diesem Geheimnis nicht äußern. "Das ist ein Code von uns, damit nicht jeder weiß, was los ist. Solange das funktioniert, behalten wir es bei", hüllte er sich in Schweigen. Dafür richtete er noch eine Kampfansage an die Konkurrenz: "Wir sind noch nicht am Limit angelangt."

Unterdessen stellte Teamchef Christian Horner fest, dass Vettel der coolste Typ im heißen Malaysia gewesen sei. "Das war ein richtig erwachsenes Rennen von ihm. Wir hatten die Möglichkeit, drei oder vier Mal zu stoppen - er hat uns diese Option gegeben", so der Brite. Man dürfte bei all dieser Abgeklärtheit schließlich nicht vergessen, dass der amtierende Weltmeister gerade einmal 23 Jahre alt sei. "Er erhält immer mehr Erfahrung und wird kontinuierlich besser", freute sich Horner über den zweiten Saisonsieg des Heppenheimers.