Freud und Leid bei Lotus Renault GP: Während Vitaly Petrov eindrucksvoll seinen ersten Podestplatz ergatterte und als Dritter die ersten Punkte für das Team einfuhr, erlebte Nick Heidfeld einen Tag zum Vergessen. Mit einer Runde Rückstand auf Sieger Sebastian Vettel überquerte er beim Australien-GP als 14. die Ziellinie.

Heidfeld war vom 18. Startplatz ins Rennen gegangen und zunächst sah der Rennverlauf vielversprechend aus. "Die erste Runde war eigentlich sehr gut, ich habe viele Positionen gut gemacht. Ich war Zehnter, aber dann verlor ich zwei Plätze, weil ein Toro Rosso in mich reingeknallt ist. Danach war das Auto ziemlich Schrott, auf der rechten Seite fehlte die Hälfte", erinnert sich Heidfeld im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com schmerzlich zurück.

KERS-Problem

Nicht nur die Kollision machte dem 33-Jährigen arg zu schaffen, auch technische Probleme am R31 sorgten für Ernüchterung. Dabei kam es faustdick. "Am Anfang hatte ich auch noch ein KERS-Problem. Das haben wir aber mit den Settings halbwegs hinbekommen. Dazu hatten wir noch ein Problem mit dem Heckflügel, der hat sich von allein geöffnet und geschlossen", so Heidfeld.

Von diesem Zeitpunkt an war eigentlich nicht mehr an die Punkteränge zu denken, doch der Renault-Pilot hatte noch einen kleinen Hoffnungsschimmer: " Ich dachte kurzzeitig, dass ich noch Chancen auf Punkte hätte, weil die Autos vor mir sich gegenseitig beharkten. Man gibt natürlich alles und fährt bis zum Ende - aber Spaß ist was anderes."

Von Petrov überrundet

Eine weitere Demütigung erlebte der Ersatzmann für den verletzten Robert Kubica, als er von seinem Teamkollegen Petrov auch noch überrundet wurde. "Das ist kein schönes Gefühl, aber was will man machen. Man kämpft sich einen ab und rutscht da rum", so Heidfeld. Trotzdem gebe ihm das starke Abschneiden des Russen Hoffnung für die kommenden 18 Rennen. "Er hat ohne irgendwelches Glück doch einige Autos hinter sich gehalten", erklärte Heidfeld. Darunter auch Ferrari-Pilot Fernando Alonso, der sich noch bestens daran erinnern dürfte, wie das Renault-Heck aussieht.

Das beschädigte Auto sorgte weiter dafür, dass Heidfeld nur begrenzte Informationen über die neuen Pirelli-Reifen nach Malaysia mitnimmt: "Von den Reifen lernte ich nichts, weil das Auto so kaputt war. Ich bin nur rumgerutscht." Er habe die Reifen stark beansprucht, da der Bolide aufgrund der Probleme über viel zu wenig Abtrieb verfügt habe.