Sebastian Vettel hat sich am Sonntag den Sieg beim Australien Grand Prix gesichert. Der Deutsche fuhr einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg heraus, den auch die neuen Reifen und ihre erhöhte Abbaurate nicht gefährden konnten. Mit zwei Stopps kam der regierende Weltmeister durch das Rennen und hatte nur im ersten Renndrittel ein wenig Druck. Am Ende kam er mit dem komfortablen Vorsprung von rund 22 Sekunden ins Ziel.

"Ich bin natürlich sehr glücklich", sagte Vettel. "Es war das Rennen ins Ungewisse, weil man nicht wusste, was einen erwartet - gerade im ersten Abschnitt. Es ist uns aber sehr gut gelungen. Es war wichtig, nach dem ersten Stopp an Jenson [Button] vorbeizukommen, damit wir vor Lewis blieben. McLaren hat hinten raus den Druck dann etwas rausgenommen und wir konnten kontrolliert ins Ziel fahren. Es ist ein toller Tag, ich bin hier zum ersten Mal im Ziel."

Petrov überrascht

Den zweiten Platz konnte sich Lewis Hamilton sichern, der Vettel zwar ein wenig fordern, aber nie wirklich gefährden konnte. Das schien den Angriffsdrang des Briten aber nicht zu stören, weswegen er in Runde 33 auch einmal durch wie Wiese musste und sich dabei den Unterboden beschädigte. Danach verlor er kurz Boden auf seinen Verfolger Vitaly Petrov, doch der konnte sich nicht heranarbeiten. Der Russe fuhr aber ein sauberes Rennen und sich damit zu seinem ersten Podestplatz in der Formel 1.

Mark Webber hatte seine Mühe, Foto: Sutton
Mark Webber hatte seine Mühe, Foto: Sutton

Lediglich Platz vier blieb für Fernando Alonso im Ferrari. Damit hatte der Spanier aber immerhin Mark Webber ausgestochen, der ihm nur kurz einmal im Nacken saß. Webber selbst musste derweil zur Kenntnis nehmen, dass er bei seinem Heimrennen weit von der Leistung seines Teamkollegen entfernt war und sein Auto kurz nach der Ziellinie liegen blieb. Als Fünfter hatte er den Schaden aber begrenzt. Angesichts der Umstände recht weit vorne gelandet war Jenson Button, der als Sechster ins Ziel kam.

Strafe

Denn der Brite hatte bei einem recht harten Zweikampf mit Felipe Massa in den ersten Runden ein illegales Überholmanöver vollzogen, als er eine Kurve abkürzte. Das Problem dabei war, direkt nach dem Manöver ging auch Alonso an Massa vorbei, womit Button die Position nicht einfach zurückgeben konnte. Es kam also, wie es kommen musste und der Brite erhielt eine Durchfahrtsstrafe, was ihn weiter zurückwarf. Schließlich konnte er sich aber noch bis auf Rang sechs zurückarbeiten.

Sergio Perez kam nur ein Mal an die Box, Foto: Sutton
Sergio Perez kam nur ein Mal an die Box, Foto: Sutton

Eine überraschende Strategie zeigte Sergio Perez. Der Mexikaner kam nur ein Mal an die Box und schaffte es, seine Reifen gut zu schonen. Denn der Mexikaner fuhr bei seinem Formel-1-Debüt auf Platz sieben und lag damit vor seinem Teamkollegen Kamui Kobayashi. Der Japaner konnte sich aber immerhin über Platz acht freuen, womit Sauber zwei Mal punktete. Um Platz neun gab es in den letzten Runden noch einen interessanten Kampf zwischen Massa und Sebastien Buemi. Der Schweizer kämpfte dabei allerdings mit stumpfen Waffen, weil Massa spät noch einmal an die Box gekommen war und Buemi selbst etwas ältere Gummis am Auto hatte. Dadurch konnte er sich auch kaum wehren, als der Brasiliener sich vier Runden vor Schluss vorbeidrängte. Ein Punkt blieb Buemi trotzdem.

Heidfelds Verkleidung war beschädigt

Keinen Punkt gab es für Adrian Sutil, der auf Platz elf ins Ziel kam. Nick Heidfeld beendete den Saisonauftakt hinter Paul di Resta und Jaime Alguersuari auf Position 14. Zu kämpfen hatte der Deutsche, weil die Verkleidung seines Renault schon früh Schaden genommen hatte und er deswegen nicht mehr volle aerodynamische Leistung hatte.

"Das Podest von Petrov ist das Positive und das Wichtigere vom Wochenende. Wir haben noch viele Rennen vor uns. Es ist aber natürlich schwierig, sich so kurz nach dem Rennen nur darauf zu konzentrieren. Für mich war das einzig gute der Start. Ich habe viele Positionen gutgemacht. In Kurve 13 hat mich dann aber leider jemand gerammt und es war viel von der Verkleidung kaputt. Danach war das Rennen schwierig", sagte Heidfeld. Die letzten beiden Fahrer in der Wertung waren Jarno Trulli und Jerome D'Ambrosio.

Michael Schumacher musste schon früh aussteigen, Foto: Mercedes GP
Michael Schumacher musste schon früh aussteigen, Foto: Mercedes GP

Einen schwarzen Nachmittag erlebte das Mercedes-Team. Schon kurz nach dem Start fuhr Jaime Alguersuari Michael Schumacher auf den rechten Hinterreifen, womit der Deutsche bereits nach einer Runde mit Reifenschaden an die Box kommen musste. Das Auto des Rekordweltmeisters hatte aufgrund des Reifenschadens auch am Unterboden Schaden genommen, weswegen der Bolide nur mehr sehr schwer fahrbar war. Das Team beschloss darauf, ihn nach Runde 22 an die Box zu holen, wo er das Rennen beendete.

Barrichello übermotiviert

Schumachers Teamkollege Nico Rosberg kam nur ein paar Kilometer weiter. Der Deutsche hatte Rubens Barrichello im Heck, der mit frischen Reifen Druck machte. Rosberg wehrte sich einige Zeit erfolgreich, bis es seinem Verfolger anscheinend zu bunt wurde und er recht optimistisch versuchte, sich innen hinein zu bremsen. Die Folge davon war, dass er Rosberg in den Seitenkasten fuhr, wodurch der Mercedes des Deutschen Schaden nahm und ein paar Meter später im Gras geparkt wurde. Barrichello konnte nach einem Dreher weiterfahren, fasste allerdings eine Durchfahrtsstrafe aus.

Das Ziel gesehen, es aber nicht in die Wertung geschafft, hatte Timo Glock. Der Virgin-Pilot musste zwischendurch einmal lange Zeit an die Box, bevor er schließlich doch weiterfuhr und so zumindest Daten sammelte. "Wir hatten leider etwas Pech beim Boxenstopp. Das Rad vorne links ging nicht drauf und ich musste noch einmal rein. Es war aber wohl bei der Aufhängung etwas kaputt gegangen. Ich bin dann zu Ende gefahren. Bis dahin [zum Problem] hatten wir einen guten Speed gehabt", erklärte Glock.

Gar nicht das Ziel gesehen hatten Barrichello, Heikki Kovalainen und Pastor Maldonado. Barrichello musste sein Auto kurz vor Schluss an der Box abstellen, Kovalainen rollte noch vor Halbzeit aus und Maldonado blieb bereits in der Anfangsphase stehen.