Es war kein einfaches Qualifying. Man hat gesehen, dass Du alles gegeben hast, am Ende wurde es P16. Bist Du zufrieden?
Adrian Sutil: Klar hätte ich mehr herausholen können. Jeder hat meine 360 Grad Drehung auf der Start-Ziel-Gerade gesehen. Es war eigentlich eine gute Runde, ohne Fehler - bis zu diesem Punkt. Ich war gerade noch auf dem Kerb und habe dann auf KERS und den Heckflügel gedrückt. Plötzlich ging das Auto Richtung Boxengasse nach innen und ich habe versucht, das Auto abzufangen. Ich habe es zum Glück geschafft, aber die Runde war im Eimer. 1:26.1 wäre drin gewesen, das kann ich schon sagen. Das ist besser als wir gedacht haben und das stimmt mich positiv. P12 oder P13 ist nicht so schlecht, denn in Barcelona waren wir weit weg.

Keine Probleme mit KERS

Einige Teams haben Probleme mit KERS gehabt. War das bei Dir auch der Fall?
Adrian Sutil: Nein, KERS hat bei uns sehr gut funktioniert. Das tut es schon seit wir mit dem System fahren. Es ist wirklich sehr zuverlässig und arbeitet gut. Ich hoffe jetzt natürlich, dass auch morgen im Rennen alles zuverlässig klappt.

Die möglichen 2-4 Boxenstopps könnten morgen alles wieder durcheinander würfeln. Wir sehr stimmt Dich das zuversichtlich trotz Startposition 16?
Adrian Sutil: Ich glaube nicht, dass dieses Jahr das Qualifying so wichtig ist. Dieses Jahr haben wir im Vergleich zum Vorjahr mehr Boxenstopps. Keiner weiß wie lange die Reifen durchhalten werden. Gestern hat man allgemein den Reifen nicht zum Arbeiten bekommen, deswegen hat er länger gehalten. Heute hat man gesehen, dass er nur eine Runde wirklich gehalten hat. Das war's für das Qualifying. Mal sehen wie sich das verhält, wenn man hinter einem Auto hinterherfährt und bis auf eine Sekunde dran ist und dann den Heckflüpgel betätigen kann. Überholen sollte dadurch viel einfacher sein und das ist ein großer Vorteil, wenn es so wie mir geht. Ich weiß, das Auto geht schneller, nur hatte ich ein kleines Problem.

Das heißt, für Euch ist morgen noch ein großes Fragezeichen drin?
Adrian Sutil. Auf jeden Fall. Es ist auch ein großer Vorteil, wenn man auf neuen Reifen starten kann. Die Top-10-Piloten können das nicht. Da hat Michael auf P11 einen großen Vorteil. Er braucht nur ein bisschen Druck zu machen, dann drückt er den Heckflügel und ist vorbei. Das kann ganz schnell gehen. Es können einige Fahrer innerhalb von wenigen Runden sehr viele Plätze gut machen. Es wird bestimmt auch Safetycar-Phasen geben, deshalb darf man das Qualifying nicht überbewerten. Das Rennen ist das, was zählt.

Über einen müssen wir noch sprechen: Sebastian Vettel. Er fährt in einer eigenen Liga.
Adrian Sutil: Ich hoffe, er will uns nur ärgern und es stimmt nicht, dass er kein KERS benutzt hat. Es ist leider erschreckend. Ein großes Lob an das gesamte Team - an Adrian Newey, an Sebastian. Denn das, was sie hier zeigen, ist unfassbar. Er hat in seiner letzten Runde ein stehendes Rad gehabt und fährt acht Zehntel schneller als die Anderen. Das Auto funktioniert und er funktioniert. Was soll man da sagen? Die großen Automobilhersteller kämpfen gegen eine Red Bull Dose.