HRT kennt das Gefühl bereits, wenn man sein neues Auto erst beim ersten Grand Prix des Jahres ausführen kann. Voriges Jahr war es bei der Formel-1-Premiere des Teams so, 2011 ist es mit der ersten offiziellen Ausfahrt des F111 genauso. Die Vorzeichen sind dennoch ein wenig anders, auch wenn der Testrückstand im Vergleich zur Konkurrenz wohl wieder nur schwer aufzuholen sein dürfte. Trotzdem, das Auto ist neu, hat ein Heck von Williams und auch sonst eine große Überarbeitung im Vergleich zum Vorjahr erfahren. Dementsprechend zuversichtlich gab sich auch Teamchef Colin Kolles vor dem Saisonauftakt.

"Der Albert Park ist einer meiner Lieblingsorte im Kalender. Wir werden unser neues Auto am Freitag zum ersten Mal fahren und hoffentlich gibt es nicht viele Überraschungen. Wir sind zuversichtlich, dass unser Paket besser, schneller und zuverlässiger als das aus dem Vorjahr ist. Wir haben definitiv einen Schritt nach vorne gemacht", sagte Kolles.

Karthikeyans Rückkehr

Auch Narain Karthikeyan ist vor seiner Einsatz-Rückkehr in der Formel 1 recht gut drauf. 2005 hatte er in Melbourne sein erstes Rennen in der Königsklasse gefahren, dementsprechend gerne kommt er dorthin. "Auch wenn es enttäuschend ist, das neue Auto in Barcelona nicht gefahren zu haben, müssen wir jetzt einfach bis am Freitag in Melbourne warten, um es loszuschicken. Ich denke, der Albert Park wird ein toller Ort sein, um mit dem F111 loszulegen, weil es keine sehr anspruchsvolle Strecke ist", meinte der Inder.

Karthikeyan betonte, dass das vorrangige Ziel die Arbeit an der Zuverlässigkeit sein wird, bevor man dann an der Leistung werken kann. Deswegen wäre für ihn eine Zielankunft mit beiden Autos schon ein Erfolg. "Sobald Tonio und ich das Auto in Melbourne gefahren haben, werden wir beide besser verstehen, was wir für den Rest von 2011 erwarten können." Der angesprochene Tonio Liuzzi wollte ebenfalls ein gutes Gefühl für Australien haben. Das lag für ihn vorerst einmal an der tollen Atmosphäre Down Under. "Es wäre wirklich schade, wenn Melbourne sich entschiede, die Formel 1 fallen zu lassen", erklärte der deswegen auch.

Liuzzi will ein klares Bild

Aber auch die Strecke gefällt Liuzzi, besonders die ersten drei Kurven, wo Überholen zwar schwer, aber nicht unmöglich ist. "In dem Abschnitt muss man fehlerlos sein, um eine gute Runde zu schaffen. Es ist jetzt schwer vorherzusagen, wie sich das Auto dort verhalten wird, weil wir in Barcelona nicht testen konnten, aber ich bin mir sicher, die Bereiche, auf die wir uns bei der Entwicklung konzentriert haben, werden einen ordentlichen Fortschritt im Vergleich zum Auto des Vorjahres bringen. Das Ziel für das Wochenende ist es, ein klares Bild vom Auto zu gewinnen und sicherzustellen, dass die ganzen Teile für das neue Reglement funktionieren", sagte Liuzzi und sah eine Doppelzielankunft ebenfalls als erstes Wunschziel an.