Viel wurde spekuliert. Von Außenseitern, die durch die viel zu schnell abbauenden Reifen und einen geschickten Schachzug das Gefüge der Formel 1 verändern könnten. Doch all diese Annahmen und Befürchtungen schocken Ferrari-Pilot Fernando Alonso nicht. "Wie gewöhnlich in der Formel 1, wird das schnellste oder beste Auto am Ende die Weltmeisterschaft gewinnen", erklärte der Spanier.

Dennoch ist sich Alonso darüber im Klaren, dass sich sein Arbeitsplatz verändern wird. Strategie, die in der vergangenen Saison beinahe Nebensache war, rückt wieder in den Fokus der Teams. Der Doppelweltmeister erkennt allerdings keinen Nachteil für sich oder Ferrari. "Vielleicht werden ein oder zwei Rennen durch eine sehr gute Strategie, oder durch einen Strategiefehler eines Schnellen, der dadurch den Sieg verliert, entschieden", schilderte er seine Annahmen. Einen Trend zum Mittelfeldweltmeister will Alonso allerdings nicht erkennen. Diese Meinung teilt auch Red-Bull-Teamchef Christan Horner. "Am Ende des Tages ist die Situation für jeden gleich. Es kommt darauf an, das Möglichste zu machen, um die Reifen zu verstehen und die beste Strategie zu haben."

Lieber langsam als an die Box

Die Saison 2011 umfasst 19 Rennen die nicht alle mit der gleichen Leistung absolviert werden können. So sei eine gute, als auch eine schlechte Strategie möglich, aber diese werde sich nicht in jedem Rennen wiederholen. Und obwohl Alonso der Meinung ist, dass Flexibilität und Offenheit 2011 sehr wichtig werden, ist er eher ein Verfechter der konservativen Boxenstopp-Variante. "Manchmal ist es besser, einige Runden zu opfern, obwohl du weißt, dass du sehr langsam bist", erläuterte der Spanier. "Aber vielleicht kannst du dir dadurch einen Stopp sparen."

Brawn glaubt an drei Stopps, Foto: Mercedes GP
Brawn glaubt an drei Stopps, Foto: Mercedes GP

Die Umstände entscheiden

Diese Ansicht teilt auch Ross Brawn, der mit einer Vielzahl von Dreistopp-Rennen rechnet. Denn durch vier Stopps könnten die Reifen härter abgenutzt werden als erwünscht, da die verlorene Zeit des zusätzlichen Stopps wieder aufgeholt werden muss. Letztlich wünscht sich auch Brawn einen Mittelweg aus "der besten Rennzeit und einem Minimum an Stopps." Komplett ausschließen will er den Weg über vier Reifenwechsel allerdings auch nicht. "Es kommt auf die Umstände an. Wenn die Modelrechnung zeigt, dass du mit vier Boxenstopps schneller bist, und du glaubst die erforderliche Geschwindigkeit fahren zu können, dann kann es auch Vierstopp-Rennen geben", erklärte Brawn, der solche Entscheidungen auch von der Strecke und der daraus resultierenden Länge der Boxengasse abhängig machen möchte.