Es ist perfekt: Sebastian Vettel hat seinen Vertrag bei Red Bull offiziell bis 2014 verlängert! Das teilte Red Bull am Montag Mittag mit. Ein Paukenschlag zwei Wochen vor dem Start in die neue Saison.

Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko ließ nur kurze Zeit vor der offiziellen Mitteilung ausrichten, dass eine Einigung erzielt wurde. "Im gegenseitigen Einvernehmen haben wir Sebastians Vertrag bis 2014 verlängert", erklärte er gegenüber Autosport. "Beide Seiten wollten die Partnerschaft weiter führen, deshalb war es kein großes Problem."

Vettel selbst zeigte sich nach der Unterschrift zufrieden. "Der Grund für meine Verlängerung bei Red Bull ist, dass ich mich bei Red Bull sehr wohl fühle. Ich bin stolz, Teil des Teams sein zu dürfen. Ich bin auch stolz auf das, was wir bisher erreicht haben und in Zukunft erreichen können", teilte er auf seiner Homepage mit.

Und weiter: "Man muss da gar kein großes Geheimnis draus machen. Als Rennfahrer willst du immer im schnellsten Auto sitzen, weil du immer gewinnen willst. Man schaut also immer dahin, wo man das beste Paket bekommt. Und da fühle ich mich bei Red Bull im Moment sehr wohl."

Bereits am Samstag hatte Marko durchblicken lassen, dass es wohl zu einer Verlängerung noch vor dem Saisonstart in Melbourne kommen wird. "Es gibt keinen Grund, warum Sebastian das Team wechseln sollte. Wir haben bis einschließlich 2014 alle wichtigen Eckpfeiler an uns gebunden", verriet er.

Neben Vettel soll die Spitze des Red-Bull-Teams in den kommenden Jahren zusammen gehalten werden. Scheinbar strebt das Team Verlängerungen mit weiteren wichtigen Mitgliedern an. "Das beinhaltet rund 50 Menschen des oberen und mittleren Managements. Quasi jeder, der dafür wichtig ist, dass Red Bull seine starke Performance beibehält", gab Marko zu Protokoll. Das beinhaltet wohl auch Star-Designer Adrian Newey, dem ein großer Teil des RBR-Erfolges zugeschrieben wird.

Gehaltserhöhung für Vettel

"Ich kann im Moment nichts kommentieren. Aber es ist kein Geheimnis, dass ich mich sehr, sehr wohl bei Red Bull fühle", hatte auch Vettel bereits am Wochenende am Rande der Testfahrten in Barcelona verraten. Bislang galt der Vertrag des Weltmeisters bei den Bullen bis Ende 2011, mit einer Option für ein weiteres Jahr. Durch die Vertragsverlängerung könnte sich Vettels Bankkonto angeblich merklich füllen: Sein Jahres-Gehalt von rund acht Millionen Euro soll um 25 Prozent aufgestockt werden.

Sebastian Vettel im Gespräch mit Christian Horner, Foto: Red Bull
Sebastian Vettel im Gespräch mit Christian Horner, Foto: Red Bull

Außerdem wurde dem 23-Jährigen laut Medienberichten zugesichert, in Zukunft weniger Presse-Termine wahrnehmen zu müssen. Nach seinem WM-Triumph hatte er eine Weltreise zu öffentlichen Auftritten verschiedenster Art auf sich genommen.

Red Bull kontert Vettel-Flirt

Mit der vorzeitigen Verlängerung des Vertrages reagierte Red Bull wohl auch auf die Bekundungen des Weltmeisters, einmal für Ferrari fahren zu wollen. Die Italiener seien ein Mythos in der F1, der Vettel durchaus reizen könnte. Zuletzt hatten auch Gerüchte die Runde gemacht, nach denen Mercedes GP ein Auge auf den Heppenheimer geworfen haben soll. Mit der Verlängerung bis 2014 wäre wohl erst einmal Ruhe innerhalb des Teams, was in der anstehenden Saison nur hilfreich sein sollte.

Während der Vettel-Deal vor dem Saisonauftakt in Melbourne höchste Priorität bei Red Bull zu haben schien, lässt man es bei seinem Teamkollegen Mark Webber offenbar ruhiger angehen. Laut Medienberichten will das Team erst während der laufenden Saison entscheiden, wie es nach 2011 mit dem Australier weiter geht.

Vettel glücklich mit dem RB7

Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz schien sich nie ernsthaft Sorgen zu machen, dass Vettel kurzfristig das Team verlässt. Der Grund: "So lange Sebastian bei uns glücklich ist und ein siegfähiges Auto besitzt, wird er wohl nicht darüber nachdenken, woanders zu fahren", so Mateschitz.

Vettel selbst scheint nach seiner Verlängerung von der Stärke des RB7 überzeugt. "Es ist wahr, dass sich das Auto gut anfühlt und die Zuverlässigkeit gegeben ist. Wir sind schon seit dem ersten Test in Valencia schon ziemlich glücklich mit dem Speed des RB7. Seitdem haben wir systematisch auf all diesen Faktoren aufgebaut", erklärte er.

Wie zu Hause gefühlt

Vettel weiter für die Stärke seines neuen Arbeitsgerätes: "Ich habe mich sofort wie zu Hause gefühlt. Das Auto hat exzellente Performance und Zuverlässigkeit während der vier Tests gezeigt." Dabei sei die Zuverlässigkeit der Schlüssel zum Erfolg. Es helfe nicht, ein Auto zu haben, dass zwar eine Sekunde schneller sei als die Konkurrenz - das aber nie ins Ziel komme.

Laut Vettel gibt es noch einen zweiten wichtigen Faktor auf dem Weg zum Erfolg: Konstante Verbesserung. "Es ist einfacher, ein schnelles Auto zuverlässig zu machen, als ein zuverlässiges schnell. Wir alle wissen, dass das Auto, mit dem wir die Saison beginnen nicht das sein wird, mit dem wir das Jahr beenden. Wir werden zu jedem Rennen neue Teile erhalten."