Nach dem zweiten Tag der abschließenden Testfahrten in Barcelona haben sich die Formel-1-Fahrer gemeinsam an einen Tisch gesetzt, um die neuen Regeländerungen zu diskutieren. Neben den neuen Pirelli-Reifen ging es dabei vor allem um den verstellbaren Heckflügel, der für diese Saison implementiert wurde.

Die Aussprache ergab offenbar, dass sich die Piloten mit dem neuen System angefreundet haben. "Ich denke, dass mehr oder weniger jeder damit einverstanden ist, dass der Heckflügel sich nicht als unsicher herausgestellt hat. Das sind gute Neuigkeiten", erklärte Jarno Trulli nach dem Treffen gegenüber Autosport.

Restzweifel bleiben

Bedenken gab es trotzdem, gerade im Hinblick auf die unterschiedliche Nutzung des Heckflügels während des Qualifyings und des Rennens. "Die Schwierigkeit ist, wenn du den Flügel während des Rennens benutzen darfst, beim Qualifying zum Beispiel aber nicht, dann muss man mit unterschiedlichen Getriebeübersetzungen fahren", sagte Sebastian Vettel. "Das könnte den Effekt des Heckflügels potentiell zerstören."

"Auf der anderen Seite: Wenn es den Fahrern freigestellt wäre, wann man den Flügel einsetzt - wo ist dann noch der Vorteil während des freien Trainings und beim Qualifying", fuhr der Weltmeister fort. "2010 hatten wir den F-Schacht, den wir immer benutzen durften. In dieser Saison gibt es den verstellbaren Heckflügel, den wir nur während des Trainings und des Qualifyings nutzen dürfen, wie wir wollen. Die Frage ist, ob wir etwas tun können, um das zu verbessern und dazu sicherer fahren zu können."

Status quo bleibt zunächst

Neben dem Einfluss auf die Geschwindigkeit des neuen Heckflügels machten sich die Fahrer auch über die neuen Herausforderungen am Lenkrad Gedanken. Nach der Rückkehr des KER-Systems und eben dem neuen Flügel haben zwei weitere Knöpfe Einzug gehalten, die bedient werden wollen. "Manche Fahrer könnten zu sehr auf die Lichter und Knöpfe achten, statt sich auf das Geschehen vor ihnen zu konzentrieren", erklärte Trulli. Einige Fahrer hätten ihre Sicht der Dinge dar gelegt. Es sei nun an den Teams, diese Regeln zu stutzen, um eine bessere Lösung zu erzielen.

Zum aktuellen Stand der Dinge erzählte Trulli, dass man an den Regeln zunächst nichts verändert habe. "Charlie Whiting wird sich darüber Gedanken machen und sich mit den Teams austauschen. Wenn man etwas verbessern kann, und wenn wir das Gefühl haben, etwas sei nicht perfekt, dann werden wir es ändern", betonte der Lotus-Pilot. Andernfalls werde man die derzeitigen Regularien beibehalten.