Hispania Racing bestätigte am Mittwochnachmittag den Italiener Tonio Liuzzi als zweiten Fahrer für die Saison 2011. Der ehemalige Red-Bull- und Force-India-Pilot geht gemeinsam mit dem F1-Rückkehrer Narain Karthikeyan an den Start.

"Ich kenne Tonio schon seit vielen Jahren, da er schon in kleineren Klassen für mich gefahren ist", sagt Teamchef Colin Kolles. "Er ist ein sehr professioneller Fahrer, der dem Team viele Vorteile bringt." Bereits bei seinem ersten Test mit HRT in Barcelona konnte Liuzzi das Team mit seinem Feedback überzeugen. "Ich bin von seinen Fähigkeiten, das Auto zu entwickeln, und von seinem Speed überzeugt", so Kolles.

Neues Auto am Freitag

Liuzzi ist der letzte Fahrer, der sich einen Platz in der Startaufstellung für die Saison 2011 sichern konnte. "Ich habe nie den Glauben daran verloren, einen Platz in der Formel 1 zu bekommen", sagte Liuzzi. "Ich habe die Erfahrung und die richtigen Fähigkeiten für ein junges und aufstrebendes Team."

Bei HRT beginnt er ein neues Abenteuer am Ende des Feldes. "Es wird harte Arbeit, das Team bei der Entwicklung des neuen Autos in die richtige Richtung zu treiben", so Liuzzi. "Aber ich bin dankbar dafür, diese Chance zu erhalten."

HRT stellt das neue Auto, den F111, am Freitag in Barcelona vor. Danach sollen bis Samstag die ersten Testfahrten mit dem neuen Auto vor dem Saisonstart in Australien folgen. Im vergangenen Jahr konnte das Team sogar erst beim Auftaktrennen in Bahrain die ersten Kilometer unter die Räder nehmen.

Klien ist raus

Die Verpflichtung des Italieners bedeutet für den Österreicher Christian Klien, dass für ihn erneut kein Stammcockpit in der Formel 1 übrig bleibt. Der Vorarlberger muss sich nun erneut auf eine Rolle als Test- und Ersatzfahrer, vielleicht sogar bei HRT, und mögliche andere Rennserien konzentrieren.

"Die einzige Alternative zum Renncockpit wäre ein Testfahrervertrag mit der klaren Perspektive von Renneinsätzen", sagte Klien gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Sollte sich beides nicht bieten, werde ich den Weg in eine andere Rennserie einschlagen." Die Entscheidung gegen Klien enttäuschte den Österreicher. "Es ist kein erfreulicher Tag in meiner Karriere, aber es ist auch nicht das Ende aller Tage."

Die Verhandlungen mit HRT liefen bis Dienstagnachmittag, allerdings konnte Klien kein ausreichendes Sponsorenpaket schnüren, um sich das Cockpit zu sichern. "Positiv ist zumindest, dass mir klar signalisiert wurde, dass man an meinem fahrerischen Können keine Zweifel hat, sondern eben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen derzeit kein Stammcockpit erlauben", so Klien. Sein Manager Roman Rummenigge hofft dennoch auf Renneinsätze für Klien: "Wir haben einen Plan B und Dinge können sich in der Formel 1 sehr rasch ändern, wie man gesehen hat."