Pirelli hatte bereits angekündigt, dass man auch während der Saison weiter an der Entwicklung der neuen Reifen arbeiten wolle. Das Problem: Während der Saison sind Testfahrten verboten - und damit die Chance für den Reifenlieferanten, die eigenen Pneus auf der Strecke zu testen.

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery hat sich Gedanken zur Reifen-Causa gemacht und den Formel-1-Teams folgenden Plan unterbreitet: Am Freitag vor einem Rennen sollen die Teams zunächst mit Neuentwicklungen auf den Kurs gehen, dann auf die gewohnten Mischungen wechseln.

"Wenn wir diese Idee fort führen, würden wir jedem Team ein paar neu entwickelte Reifen-Sets liefern", erklärte Hembery gegenüber Autosport. "Nachdem sie diese Extra-Sets genutzt haben, können sie für den Rest des Wochenendes die normalen Reifen nutzen." Das würde sowohl Pirelli, als auch den F1-Teams Kosten und organisatorische Probleme ersparen. Man habe den Teams die Idee bereits vorgeschlagen.

Angedacht sei der Plan bereits ab dem zweiten Rennwochenende in Malaysia. Dort sei es laut Hembery extrem heiß - optimal für Reifen-Tests. "Wir besitzen Mischungen, die von zehn Grad minus bis hin zu 50 Grad plus gut arbeiten. Deshalb haben wir in dieser Saison eine Menge zu lernen."

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh fordert vor allem ein wenig mehr Nachsicht seitens der Fahrer. "Der Job des Reifenlieferanten ist undankbar. Der höhere Verschleiß ist eine Eigenschaft, die von den Teams und den Veranstaltern gefordert wurde, um die Show zu verbessern", gab Whitmarsh zu bedenken.

Es sei simpel, einfach ins Cockpit zu steigen und sich zu beschweren. "Aber wir wollten Boxenstopps und wir wollen Autos, die in unterschiedlichen Phasen auf der Strecke mit den Reifen zu kämpfen haben. Das gehört zur Show." Jeder würde sich nur über den starken Abbau der Pneus ärgern, statt sich über den guten Grip zu Beginn zu freuen.