Ein McLaren-Duo auf Auto-Abwegen, Foto: Sutton
Ein McLaren-Duo auf Auto-Abwegen, Foto: Sutton

Die neue Saison hat noch nicht einmal angefangen, schon halten Lewis Hamilton und Jenson Button anderweitig Ausschau nach Herausforderungen. Diesmal steht ein Ausflug in die NASCAR und Supercar-Serie auf dem Programm. Ob die Auto-Flucht vielleicht am aktuellen Zustand des McLaren-Renners liegt?

Wie auch immer: Hamilton wird aller Voraussicht nach in diesem Sommer das Cockpit mit dem zweifachen NASCAR-Champ Tony Stewart tauschen. Der pilotiert seinen Chevrolet Impala aus der Garage und darf im Gegenzug ein paar Runden in Hamiltons 2010er F1-Renner drehen. Klingt nach Spaß auf beiden Seiten.

Hamilton und Stewart trafen sich bereits beim Dreh eines gemeinsamen Werbespots und tauschten dabei allerlei Nettigkeiten aus. "Das kann man ja noch nicht mal fahren. Was ist das? Das sieht wie eine Büchse aus", richtete der McLaren-Starter warme Worte an seinen Rennfahrer-Kollegen. Der konterte dementsprechend: "Und was ist mit deinem Auto? Du kannst ja noch nicht einmal übers Lenkrad schauen. Du bist wie ein Kind!"

Alles nur Spaß natürlich, beide Fahrer hatten großen, gegenseitigen Respekt vor dem rasanten Job des anderen. Hamilton gab allerdings zu, dass sich sein Faible für die NASCAR-Serie doch eher in Grenzen hält. "Ich bin nicht massiv daran interessiert, um ehrlich zu sein", zuckte der Weltmeister von 2008 mit den Schultern.

Vom Büchsen-Vergleich einmal abgesehen, störte Hamilton noch etwas anderes. "Ich habe das Lenkrad gesehen und es sah nicht spektakulär aus. Es ist nicht sehr High-Tech, würde ich sagen", analysierte er. Stimmt, verglichen mit einem F1-Volant sieht das NASCAR-Lenkrad schon ziemlich langweilig aus. Dabei stellt sich unweigerlich die Frage, ob ein Lenkrad wirklich mehr als 20 Schalter und Knöpfe braucht...

Bei dieser Geschichte ist eine andere Frage allerdings noch viel entscheidender: Passt Tony Stewart in ein Formel-1-Cockpit? In den Staaten nennt man ihn aufgrund seiner soliden Körperfülle auch gern mal "den Dicken". Ein Mann wie ein Baum, dieser Stewart. Früher kletterte er nach Siegen gern man die Zäune hoch, um zu jubeln. Seit einer gewissen Zeit lässt er den Spider-Man-Move aber lieber in der Jubelkiste. Ist für alle Beteiligten wohl besser.

Masse und Klasse: Tony Stewart, Foto: NASCAR
Masse und Klasse: Tony Stewart, Foto: NASCAR

Während die Promi-Auto-Tausch-Geschichte bei Hamilton noch in den Kinderschuhen steckt, sieht das bei Teamkollege Button schon viel konkreter aus. Am Dienstag vor dem Saisonauftakt in Melbourne schwingt sich der Brite hinters Supercar-Lenkrad von Craig Lowndes Holden Commodore V8 und tauscht dafür einen 2010er McLaren ein.

Statt im Albert Park, drehen die beiden jeweils fünf Runden auf dem Mount Panorama-Kurs, dem Zuhause des legendären Bathurst 1000 Tourenwagen-Rennen. Kleine Übung für die Zukunft? Button hatte einmal betont, dass er sich nach seiner F1-Karriere einen Wechsel in die Supercar-Serie durchaus vorstellen könne. Was Hamilton wohl von den Autos hält...