In der vergangenen Saison waren Mark Webber und Sebastian Vettel nicht unbedingt die besten Freunde. Bis zum Schluss lieferte sich das Red-Bull-Duo einen erbitterten WM-Kampf - mit dem besseren Ende für Vettel. Im Nachhinein betrachtet, ist sich Webber inzwischen bewusst, dass er im Zuge des teaminternen Duells ein wenig den Blick fürs Wesentliche verloren hatte.

"Ich wollte nicht von Sebastian geschlagen werden", gab der Australier im Interview mit der Times zu. "Es ist ein schmaler Grad, der mit dem Wettbewerbsgedanken einher geht. Man geht raus und denkt 'Du willst nicht geschlagen werden'. Dabei ist man angespannt und das Gesamtbild wird dabei fast vergessen."

Angesprochen auf die Frage, ob sich Webber bei Red Bull benachteiligt fühlt, antwortete er: "Du willst eine gute, faire Chance und wenn du dann geschlagen wirst, ist das eben so." Noch gut erinnert sich Webber an den Großbritannien-GP in Silverstone zurück. Dort hatte er den neu entwickelten Frontflügel an seinem RB6 auf Team-Order hin an Vettel abtreten müssen. "Die Flügel brachten keinen riesengroßen Vorteil, aber es war eine harte Entscheidung für das Team. Es war nur ein weiterer, kleiner Fehler im Großen und Ganzen", erklärte der 34-Jährige.

2010 rutschte Webber nur hauchdünn am WM-Titel vorbei. War das seine letzte Chance auf den lang ersehnten Titel in der Königsklasse? "Das sehen wir dann", lächelte der Veteran. "Ich denke, ich habe immer noch genügend Biss in mir."