Rubens Barrichello merkt sein Alter - in einer Beziehung ist er der Playstation-Generation der jungen Fahrer von heute deutlich unterlegen: "Als ich 1993 in der Formel 1 anfing, da hatte ich zwei Knöpfe am Lenkrad, heute sind es 24." Sebastian Vettel gesteht: "Ich bin mit dem Gameboy aufgewachsen, ein Nachteil ist das sicher nicht." Selbst Nick Heidfeld staunte bei seinem Comeback über die vielen Knöpfe: "Meine Hände sind genauso klein wie ich selbst, da kam ich gar nicht an alle ran..."

Um noch einigermaßen in dem Wirrwarr klarzukommen, hat Barrichello sich die wichtigsten Knöpfe, etwa den für KERS und den für den verstellbaren Heckflügel, mit kleinen Gummimarkierungen versehen. Womit die Mechaniker schon ihren Spaß hatten: "Tits" haben sie diese kleinen Gedächtnisstützen getauft, wegen gewisser Ähnlichkeiten mit attraktiver weiblicher Anatomie...

Ansonsten hat man bei Williams weniger zu lachen. Nicht nur, dass Pastor Maldonado mit seinem Crash gestern großen Schaden anrichte, auch mit dem KERS gibt es weiterhin ziemliche Probleme. "Es hat zwar heute wenigstens grundsätzlich mal einigermaßen funktioniert, aber da liegt noch unglaublich viel Anpassungsarbeit vor uns, bevor das auch nur halbwegs passt."

Das Auto sei mit dem System einfach noch viel zu schwer zu fahren, und der Wegfall des Doppeldiffusors habe in Sachen Fahrbarkeit und Handling auch nicht gerade geholfen. "Dazu kommen noch die stark abbauenden Reifen - alles nicht einfach." Wobei Barrichello sich ein bisschen wundert: "In Abu Dhabi, als ich das erste Mal mit den Pirellis gefahren bin, haben sie weniger abgebaut, da hatte ich deutlich weniger Probleme - trotz der deutlich höheren Streckentemperatur."

Wo man derzeit im Vergleich zur Konkurrenz stehe, das kann der GP-Veteran auch mit all seiner Erfahrung nicht wirklich einschätzen. "Jeder spielt doch irgendwie Verstecken. Klar scheint, dass Red Bull wieder vorne ist. Dann die anderen üblichen Großen, wohl einschließlich Renault, die könnten mit Nick die Überraschung des Jahres werden. Und dann dahinter das Mittelfeld, irgendwo da drin auch wir. Aber wo? Keine Ahnung..."