Am dritten und letzten Testtag stieg erstmals Felipe Massa in sein neues Arbeitsgerät - und für den Brasilianer wurde es ein heißer Testauftakt. Nach 12 Runden drehte sich Massa und das Heck des F150 fing plötzlich Feuer. Wie Ferrari kurz darauf bestätigte, war ein Ölleck die Ursache für das Problem. Erst in der zweiten Testsession am Nachmittag konnte Massa seine Testfahrt wieder aufnehmen. Am Ende spulte der Ferrari-Pilot 78 Runden ab und belegte Rang fünf.

Der schnellste Pilot war am Donnerstag Robert Kubica. Der Pole schien einige Zeit zu brauchen, um mit dem Circuit Ricardo Tormo warm zu werden. Am Vormittag lag er mit einer Rundenzeit von 1:27.813 Minuten über 14 Sekunden hinter dem bis dato Schnellsten, Adrian Sutil. Erst in der zweiten Session zeigte der Pole, was in dem R31 steckt. Gleich bei seiner ersten Ausfahrt aus der Box durchbrach er die 1:14er-Marke - so schnell war der Renault die ganze Woche noch nicht - und markierte kurze Zeit später mit einer Rundenzeit von 1:13.144 Minuten die schnellste Zeit.

Hinter dem Lotus Renault GP-Piloten landeten Adrian Sutil und Jenson Button auf den Plätzen zwei und drei. Sutil saß seit den letzten Reifentests in Abu Dhabi vergangenen November nicht mehr im Auto. "Es fühlte sich gut an, wieder im Auto zu sitzen", verriet der Deutsche. Mit dem Vorjahresmodell VJM03 lief alles wie geplant. "Nico und Paul haben bereits viele Daten über die Reifen gesammelt. Mein Ziel war es, diese Arbeit fortzusetzen und verschiedene Setups und Benzinmengen zu testen", erklärte der Force India-Pilot.

Bei den nächsten Tests in Jerez wird Sutil erstmals seinen neuen Boliden testen. McLaren stellt bereits am Freitag den MP4-26 der Öffentlichkeit vor. Im Vorgängermodell war Button mit einer Rundenzeit von 1:13.533 Minuten klar der schnellste McLaren-Pilot in Valencia. "Heute ging es hauptsächlich um die Reifen", verriet der Brite. "Es war für mich eine neue Herausforderung. Die Pirelli-Reifen arbeiten anders als die Reifen vom Vorjahr - aber die meisten Runden waren okay. Ich bin zufrieden wie sich das Auto anfühlt, es geht in die richtige Richtung."

Drei Zehntel hinter Button reihte sich Mark Webber als Vierter ein. Red Bull konzentrierte sich am Nachmittag auf Longruns. Webber spulte dabei mehrere Runs mit 20 Runden am Stück ab. Seine Rundenzeiten mit vollen Tanks bewegten sich zwischen 1:16 und 1:15 und waren damit knapp eine Sekunde langsamer als seine schnellste Rundenzeit mit halbwegs leeren Tanks.

Glock im "alten" Wagen

Timo Glock saß am Donnerstag das letzte Mal in seinem "alten" Wagen. Am Montag stellt Virgin den MVR-02 vor. Mit dem Vorjahresmodell erzielte Glock in Valencia die sechstbeste Zeit. "Es war ein produktiver Tag. Das Team hat sehr hart gearbeitet und folge dessen konnten wir heute viele Runden abspulen. Die drei Testtage haben dem Team sehr geholfen. Jetzt hoffen wir, dass das neue Auto noch besser ist. Ich kann es kaum erwarten, im Auto zu sitzen", sagte der Deutsche.

Hinter Pastor Maldonado liegt ein arbeitsreicher Tag. Der F1-Rookie spulte im Sauber C30 104 Runden ab. "Ich bin zufrieden wie die Dinge heute gelaufen sind", bilanzierte Sergio Perez zufrieden. "Es war ein arbeitsreicher Tag. Ich habe sehr viel über das Auto gelernt, während das Team sehr viele Daten sammeln konnte. Wir werden weiter hart arbeiten, um das Auto zu verbessern." Als Achter landete der Sauber-Pilot direkt vor Michael Schumacher, der mit 110 Runden zu den fleißigsten Piloten des Tages zählte.

Schumacher landete auf P9, Foto: Mercedes GP
Schumacher landete auf P9, Foto: Mercedes GP

Der Mercedes GP-Pilot nahm am Donnerstag erstmals im W02 Platz. Während Teamkollege Nico Rosberg in den zwei Tagen zuvor mit Kinderkrankheiten zu kämpfen hatte, blieb Schumacher von ernsten Problemen verschont. Sebastien Buemi landete in der Zeitenliste auf dem zehnten Platz. Sein Rückstand auf den Schnellsten Kubica betrug 1.657 Sekunden. Sein Hauptaugenmerk lag am finalen Testtag auf den Reifen. "Es war wieder ein interessanter Tag. Ich konnte alle drei Mischungen testen sowie KERS - und wir hatten keinerlei Probleme. Es war ein produktiver Test und jetzt müssen wir versuchen, uns so gut wie möglich für Jerez vorzubereiten", meinte Buemi.

Einen härteren Tag hatte Jarno Trulli, der 38 Runden ohne Servolenkung abspulen musste. "Er hat einen tollen Job gemacht, die Ingenieure sind happy, denn wir konnten alle Tests im Hintergrund durchführen", twitterte Lotus-Technikdirektor Mike Gascoyne. Auch Trulli zog trotz der Probleme eine zufriedene Bilanz. "Auch wenn wir keine bedeutenden Rundenzeiten gefahren sind, fühlte sich das Auto großartig an. Wir konnten uns auf die Systemarbeit konzentrieren und können jetzt daran arbeiten, bei den nächsten Testfahrten die Performance zu steigern", so der Italiener. Am 10. Februar gehen die F1-Testfahrten im spanischen Jerez weiter.