Mit der Aufhebung des Teamorderverbots befürchten einige Experten für nächstes Jahr klare Hackordnungen innerhalb der Teams. Besonders Ferrari steht bei diesen Spekulationen nach den Aktionen in Hockenheim 2010 natürlich im Fokus der Kritik. Präsident Luca di Montezemolo beruhigt jedoch vorab all diejenigen, die befürchten Felipe Massa fährt 2011 von Beginn an für Fernando Alonso und dessen Titelchancen.

Beide Fahrer sollen mit den gleichen Voraussetzungen in die Saison starten, verspricht der Italiener und fügt hinzu, dass eine Teamorder erst bei klaren Verhältnissen und zu Ende der Saison zum Einsatz kommen würde. "Wenn ich denken würde, dass einer meiner Fahrer nicht in der Verfassung sei, um die Weltmeisterschaft zu fahren, würde ich ihn austauschen. Ich will zwei Fahrer, die den Titel holen können", so Montezemolo.

"Natürlich will ich auch niemanden im Team haben, der frustriert ist, weil er weiß, dass ihm weniger Leistung zur Verfügung steht. Aber die Rennen sind ja ohnehin nicht vorherzusehen und ich denke es ist einfach wichtig, dass für den Fall, dass es nötig wird, ein gutes und sauberes Verhältnis zwischen unseren beiden Fahrern besteht", so der Ferrari-Präsident.

Hockenheim war eindeutig

Der Italiener stellte aber auch klar: "Sicherlich müssen wir in der zweiten Hälfte der Saison auch auf diese ganz offene Art und Weise vorbereitet sein - aber im ersten Teil der Saison ist es im Interesse des Teams, dass wir unsere beiden Fahrer in die beste Position bringen", sagte Montezemolo.

Luca di Montezemolo schenkt auch 2011 wieder Fernando Alonso und Felipe Massa sein Vertrauen - und laut eigener Aussage auch die gleichen Chancen, Foto: Ferrari
Luca di Montezemolo schenkt auch 2011 wieder Fernando Alonso und Felipe Massa sein Vertrauen - und laut eigener Aussage auch die gleichen Chancen, Foto: Ferrari

Des Weiteren unterstrich der Ferrari-Präsident seinen bestehenden Glauben an die Richtigkeit der diesjährige Entscheidung von Hockenheim: "Im ersten Rennen ist so etwas selbstverständlich lächerlich - auch noch im dritten. Aber in Hockenheim beispielsweise war es sehr klar - mehr auch, als zuvor - denn Felipe war einfach nicht so schnell", sagte der 63-Jährige.

Auch wenn diese erneuten Aussagen sicherlich Kritik hervorrufen dürften, zeigte der Mann an der Spitze der Roten aus Maranello immerhin Einsicht, was eine weiter in der Vergangenheit zurückliegende Kontroverse betraf. Die Teamorder von Spielberg 2002 sei ein klarer Fehler gewesen, räumte der Italiener ein. "Für mich war das ein Fehler, weil es vielleicht zu früh in der Saison war. Aber so war nun einmal unser Temperament im Team - wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen", meinte Montezemolo.