Am Freitag und am Samstag gehen in Abu Dhabi die Teamgruppentests von Pirelli über die Bühne. Dabei erhält jedes der 12 F1-Teams acht Reifensätze für die beiden Testtage. Zum Einsatz kommen die mittlere und die weiche Reifenmischung. Insgesamt hat Pirelli 384 Reifen und 30 Mitarbeiter nach Abu Dhabi mitgebracht. "Wir reisen zu den Tests mit sehr viel Selbstvertrauen und Zufriedenheit an, denn die Tests in Europa haben uns eine Vielzahl an Daten gebracht. Morgen startet die zweite Phase", verriet Pirelli Motorsportdirektor Paul Hembery.

In der ersten Phase spulte Pirelli 7000 Kilometer bei privaten Testfahrten auf den europäischen Rennstrecken in Mugello, Monza, Barcelona, Valencia und Jerez ab. Vergangene Woche schlossen Pedro de la Rosa und Pirelli die exklusiven Entwicklungsarbeiten der neuen Pirellireifen bei einem Test in Le Castellet ab. Beim sechsten und letzten Vorbereitungstest vor dem ersten Teamgruppentest in Abu Dhabi fuhr de la Rosa auf künstlich bewässerter Strecke, um die neuen Regenreifen und Intermediates auszuprobieren.

"Die Tests brachten uns alle Daten, die wir in dieser Entwicklungsphase benötigten. Ab morgen kennen wir die Meinungen und das Feedback der Fahrer und Ingenieure eines jeden einzelnen Teams, was wirklich wichtig für die zweite Testphase ist", sagte Hembery. Sorgen hat er wegen den Tests keine. "Das wird eine echte Herausforderung, aber wir sind gewappnet", betonte Hembery. Die Rundenzeiten spielen laut Pirelli bei den Tests keine Rolle. "Die Zeiten sind nicht wichtig, denn der Kurs verändert sich dauernd", betonte Hembery.

"Bei den Rookie-Tests war ein Pilot eineinhalb Sekunden schneller als Vettel. Das ist ein perfektes Beispiel dafür, wie verschiedene Zeiten, verschiedene Tage und verschiedene Bedingungen, die Zeiten beeinflussen können", fuhr er fort. Ob der Reifen schnell oder langsamer als sein Vorgänger ist, konnte er nicht beantworten. "Ich habe keine Ahnung. Vielleicht liegt uns der Asphalt und wir haben eine großartige Zeit", sagte der Pirelli Motorsportdirektor gegenüber Autosport.

Obwohl die Konstruktion des Reifens fast abgeschlossen ist, könnten je nach Feedback der Teams noch Änderungen vorgenommen werden. "Es wird sicherlich noch kleinere Modifikationen geben - irgendwann zwischen jetzt und Februar", verriet Hembery. Bei den Tests überlässt Pirelli den Teams die Entscheidung, welches Programm sie fahren wollen. "Alle Teams haben vier Sets pro Tag, es gibt eine Auswahl zwischen medium und soft. Es wird etwas dauern, bis die Teams am ersten Tag Grip gefunden haben, aber das ist normal, wenn der Gummi eines anderen Reifenherstellers drauf ist", so Hembery.