Er ist der einzige Fahrer, der aus eigener Kraft Weltmeister werden kann - dennoch scheint Fernando Alonso den größten Druck auf seinen Schultern lasten zu haben. Nicht, weil es um seinen dritten WM-Titel oder seinen ersten mit Ferrari geht, sondern weil er sich angesichts des aktuellen Kräfteverhältnisses nicht darauf verlassen kann, dass ihm ein dritter Platz hinter den beiden Red Bull reicht. Denn dann müsste Sebastian Vettel vor Mark Webber gewinnen - und es keinen Platztausch unter den Red-Bull-Fahrern geben.

"Ich werde meine Energie nicht damit verschwenden, um darüber nachzudenken, was am Sonntag passiert", sagt Alonso. "Unser einziges Ziel ist es momentan, das Rennen zu gewinnen oder Zweiter zu werden." Beides würde ihm den WM-Titel sichern - egal was Vettel, Webber oder gar Lewis Hamilton erreichen. "Ich denke, das können wir erreichen."

Im Qualifying halt er die erste Reihe für möglich. "Auch die Pole Position wäre mir willkommen, aber im Rennen sind die Plätze 1 und 2 unser einziges Ziel." Sollte er keinen dieser Plätze und somit vielleicht auch den WM-Titel nicht erreichen, wäre er natürlich enttäuscht, würde die Saison aber nicht als Fehlschlag abhaken.

"In den letzten beiden Jahren habe ich darum gekämpft, ins Q3 zu gelangen", erinnert er sich an seine Renault-Zeit. "In meinem ersten Jahr mit Ferrari kämpfen wir gegen die zwei Red Bull, die beim Speed die Saison mit großem Abstand dominiert haben. Es ist also egal, was am Sonntag geschieht, ich werde 2010 in guter Erinnerung behalten." Als Weltmeister wären die Erinnerungen aber wohl doch schöner.