"Man gewinnt die WM nicht im letzten Rennen, sondern während der Saison. Im letzten Rennen verliert man die WM höchstens", ist Robert Kubica überzeugt. In Abu Dhabi können mathematisch gesehen noch vier Fahrer die WM gewinnen. Mark Webber liegt hinter WM-Leader Fernando Alonso auf Platz zwei und erst jetzt fängt auch für den Red Bull-Piloten die Rechnerei an. "Du fängst erst beim letzten Rennen zu rechnen an. Das drittletzte Rennen ist wie das achte. Ein Ausfall tut immer weh. Ich habe jedes Rennen als eine neue Chance gesehen", erzählte Webber.

In Monaco hat der Australier erstmals an den Titelgewinn geglaubt. "Nach den ersten vier Rennen sah es nicht gut aus für mich. Dann kamen die beiden Siege in Folge", sagte der Red Bull-Pilot. Trotz des schnellsten Autos im Feld, war es eine lange und auch manchmal harte Saison für den 34-Jährigen. Webber hat so manche Lektion lernen müssen und zwar zu unterscheiden, was wichtig, was unwichtig ist, und dass es nichts bringt, sich über Dinge aufzuregen, die man nicht ändern kann.

Gedanken ans Aufhören

"In meiner Jaguar- und Williams-Zeit wollte ich mehr aus dem Auto holen, als möglich war. Das ist ein künstlicher Druck, der unnötig ist. In diesem Jahr war das anders", verriet Webber. Obwohl er schon lange im F1-Zirkus dabei ist, hat er im Gegensatz zu Alonso oder Hamilton noch keinen Titel geholt. "Ich weiß nicht, wie hungrig die anderen sind. Alonso und Hamilton sind in ihrer Karriere von Titel zu Titel geeilt. Bei mir ging es mühsam vorwärts. Ich war lange nur dabei. Ob ich einen Vorteil habe, weil ich durch die ganzen Widrigkeiten durchgegangen bin? Ich weiß es nicht. Ich kann nur sagen, dass ich noch nie so intensiv Rennfahrer war", verriet der 34-Jährige.

Der Gedanke ans Aufhören kam ihm 2010 dennoch. "Wenn es mir egal ist, ob ich geschlagen werde oder nicht, dann ist es Zeit aufzuhören. Es gab da mal so eine Phase in dieser Saison, in der mir andere Dinge wichtiger erschienen", verriet Webber gegenüber auto, motor und sport. Diese Phase sei aber wieder vorbei. Ein bisschen macht Webber das Leben nach der Formel 1 Angst. "Es wird eine völlig neue Erfahrung. Du hast ja die meiste Zeit deines Lebens nichts anderes gemacht", so Webber.