In Brasilien hat sich Red Bull für sportliche Fairness entschieden und beide Fahrer ihr Rennen fahren lassen. Sebastian Vettel gewann das Rennen vor Teamkollege Mark Webber und hat sich damit seine Chancen auf den Titel 2010 bewahrt. In einer Woche geht das Saisonfinale in Abu Dhabi über die Bühne und sollte das Ergebnis gleich wie in Brasilien aussehen - Vettel vor Webber und Alonso - dann wäre Alonso der neue F1-Champion. Damit könnte sich Red Bull in der Situation wiederfinden, dass man nur mit Hilfe einer Teamorder den Fahrertitel holt.

"Ich denke nicht, dass wir vor schwierigen Entscheidungen stehen. Wir haben zwei Fahrer, die für das Team fahren und die unglaubliche Unterstützung über das Jahr hinweg erhalten haben. Es wäre falsch gewesen, heute die Fahrer zu beeinflussen, denn beide können den Titel holen", sagte Teamchef Christian Horner angesprochen auf die aktuelle Situation. Das Wort Teamorder will keiner bei Red Bull in den Mund nehmen. "Ich habe keine Kristallkugel. Keiner kann vorhersagen, was passieren wird. Aber sollte sich ein Pilot in der Situation befinden, nicht mehr gewinnen, aber dem Anderen helfen zu können, dann wird er das auch tun", betonte Horner.

Entscheidung liegt bei Fahrern

Die Entscheidung würde allerdings bei den Fahrern liegen. Der Brite geht davon aus, dass sowohl Vettel als auch Webber das Richtige tun werden. "Man braucht sich nur den Charakter unserer Fahrer ansehen. Sie geben immer ihr Bestes, um das beste Ergebnis für das Team zu holen. Deshalb bin ich überzeugt, dass sie am Ende des Tages das tun werden, was für das Team das Richtige ist - daran habe ich keinen Zweifel", sagte Horner. Hätte in Brasilien Fernando Alonso das Rennen vor Vettel und Webber angeführt, dann hätte Vettel seinen Teamkollegen vorbeigelassen.

"Das war nicht der Fall. Aber beide Fahrer haben Punkte auf Alonso gut gemacht", so Horner. Vettel liegt 15 Punkte hinter Alonso, Webber acht Zähler. Um den Titel zu holen, muss Vettel in Abu Dhabi siegen und Alonso darf bestenfalls Fünfter werden. Dann wären beide Piloten punktgleich und Vettel aufgrund der Anzahl seiner Siege Weltmeister. Im Fall eines Webber-Sieges darf Alonso bestenfalls Dritter werden. Den Konstrukteurstitel hat sich Red Bull Racing bereits in Brasilien gesichert.