Mark Webber weiß sehr wohl, dass es ihm in der Weltmeisterschaft sehr geholfen hätte, wenn Red Bull Racing Teamorder eingesetzt hätte, um ihn zu unterstützen. Allerdings betonte der Australier nach dem Rennen in Brasilien auch, dass er die Einstellung seines Teams in Bezug auf Stallorder verstehen und akzeptieren kann. Deswegen rechnete er aber auch nicht mit zusätzlicher Hilfe in Abu Dhabi. Acht Punkte muss Webber dort auf Fernando Alonso aufholen, nur ein Sieg bei Alonso auf Platz zwei würde also nicht genügen. Dennoch wollte er sich nicht darauf festlegen, dass Red Bull in Brasilien die Plätze hätte tauschen sollen, damit er und nicht Sebastian Vettel gewonnen hätte.

"Es hätte geholfen, aber es ist nicht die Team-Philosophie. Es war eine gute Fahrt von Seb zum Sieg heute und so ist es. Das Team legt sich auf die Position fest, auf die es sich in sportlicher Sicht immer festgelegt hat und so ist es. Fernando holte in Hockenheim ein paar Punkte [durch Teamorder], das ist aber früher passiert und wird in Zukunft passieren. Jeder hat andere Ideen und so ist es. Ich habe immer noch eine gute Chance und werde in Abu Dhabi mein Bestes geben", sagte Webber.

Danach gefragt, ob Vettel ihn in Abu Dhabi in der letzten Runde vorbeilassen könnte, beantwortete er recht einfach: "Das hängt davon ab, wie es in der letzten Runde ist." Seine Sieg-Chancen in Brasilien sah er schon am Samstag auf ein Minimum reduziert, nachdem er nur auf Startplatz drei fuhr. Beim Start konnte er zunächst auch nichts gewinnen. "Im Rennen folgen wir uns einfach, früher konnte man mit der Benzin-Strategie spielen und länger oder kürzer draußen bleiben. So ist es jetzt nicht mehr." Im zweiten Teil des Rennens musste Webber zudem mit einem zu heißen Motor kämpfen, weswegen er ihn zurückdrehen musste, wodurch er sich nur noch auf Alonso konzentrieren konnte. Ungeachtet dessen freute er sich aber für Red Bull, das den Konstrukteurs-Titel geholt hatte.