Christian, für die WM hätte es fast nicht besser laufen können, oder?
Christian Danner: Es ist klasse, dass Red Bull seine Linie so durchzieht - toll. Ich hatte bis zum Schluss 10 Prozent Zweifel. Wenn man sich selbst fair und der Gegner unfair verhält, diskreditiert man ihn - und es lässt sich auch besser verlieren. Es ist sehr klug von Red Bull, denn der Imageverlust so einer Stallregiesache ist bei Weitem größer, als das Plus durch einen Fahrer-WM-Titel. Aber ich habe recht behalten, dass wir erst in Abu Dhabi den Weltmeister sehen werden.

Niki Lauda meinte erneut, dass Red Bull das Ergebnis hätte umdrehen müssen. Du stimmst ihm also nicht zu?
Christian Danner: In diesem Punkt nicht. Es geht um mehr, als nur den Titel in der Formel 1. Red Bull ist ein global aufgestelltes Unternehmen, das ausschließlich vom Image lebt. Deswegen wäre ich genauso darauf bedacht, dieses Image sauber zu halten - so wie es Herr Mateschitz macht.

Auf wen würdest du tippen?
Christian Danner: Alonso. Es ist das klassische Beispiel von 2007: Hamilton und Alonso stritten bei McLaren und Räikkönen wurde Weltmeister.

Sollte es in Abu Dhabi das gleiche Ergebnis geben - Vettel vor Webber und Alonso - würde es für Webber reichen, wenn das Team die Positionen umdreht...
Christian Danner: Das machen sie nicht. Ich kann die Hand nicht dafür ins Feuer legen, aber ich glaube, sie lassen die Beiden fahren. Es wird keinen Befehl an Sebastian geben.