Christian, wie kam es zu Deinem zweiten Einsatz in dieser Saison?
Christian Klien: Es war wieder recht kurzfristig am Mittwochabend. Ich freue mich auf mein zweites Rennen in dieser Saison. Brasilien ist eine tolle Strecke, umso mehr freue ich mich, hier zu fahren. Ich bin hier schon 2004 und 2005 gefahren und habe gute Resultate erzielt. Speziell die Atmosphäre ist hier immer genial - darauf freue ich mich riesig.

Wie gut erinnerst Du dich an die Strecke?
Christian Klien: Ich habe die Strecke gut in Erinnerung. Sie wurde zwar neu asphaltiert und hat jetzt weniger Bodenwellen, aber im Großen und Ganzen ist die Streckenführung unverändert. Ich sehe mir die Strecke mit den Ingenieuren noch einmal genau an und dann heißt es ab auf die Strecke!

Wie gut liegt die Strecke Eurem Auto?
Christian Klien: Ich kenne das Auto durch das Rennwochenende in Singapur jetzt besser. Wenn ich ins Auto springe, haben wir die Kinderkrankheiten wie Sitzanpassung, Gurte, Pedale etc. nicht mehr im Weg und ich kann mich gleich aufs Fahren konzentrieren. Die Strecke sollte dem Auto besser liegen, weil es einen recht langen Vollgasanteil von 16 Sekunden gibt - dort sollten wir beim Topspeed recht gut dabei sein. Im Infield werden wir sicher etwas Zeit verlieren, aber alle Teams fahren hier mit weniger Downforce - das sollte uns entgegen kommen. Wir sollten hier näher an Virgin und Lotus dran sein.

Am Samstag soll es eventuell regnen. Wie wird das Auto dann liegen?
Christian Klien: Wir können nicht mehr als mit vollem Downforce fahren. Uns fehlt viel Downforce, das ist nicht optimal, aber das war bei anderen Regenrennen auch der Fall. In Korea haben Bruno Senna und Sakon Yamamoto die Plätze 14 und 15 eingefahren - es ist einfach wichtig, auf der Strecke zu bleiben und ins Ziel zu kommen.

Magst Du das Land Brasilien?
Christian Klien: Ich habe in den letzten sieben Jahren nur Sao Paulo erlebt. Es gibt sicher noch schönere Flecken hier.

Fällt hier schon eine Entscheidung in der WM?
Christian Klien: Es ist schwierig zu sagen, ob schon hier eine Entscheidung fällt. Aber Fernando Alonso ist sicher der Abgebrühteste und kann mit dieser Situation und dem Druck am besten umgehen. Deshalb tippe ich auf Alonso.

Was würdest Du anstelle des Red-Bull-Kommandostands machen?
Christian Klien: Teamorder. Das Team möchte Weltmeister werden. Ferrari hat es schon gezeigt, bei McLaren hat sich Lewis Hamilton als Nummer 1 herauskristallisiert - es muss ja nicht unbedingt Teamorder sein, aber man kann ja den Einen bevorzugen.

Was würdest Du als Fahrer in so einer Situation machen?
Christian Klien: Das ist sicher nicht sehr angenehm. Im Endeffekt sitzt du im Auto und kannst selbst entscheiden, was du machst. Andererseits musst du ein Teamplayer sein.