Robert Kubica war nach seinem ersten Rundgang auf der neuen Strecke in Korea von dieser ziemlich angetan. "Sie sieht nett aus", sagt der Pole. "Einige Kurven sind eine Herausforderung." Viel wird davon abhängen, wie hoch der Griplevel am Anfang ist und wie er sich im Laufe des Wochenendes verändern wird.

Davon hängt unter anderem ab, ob die schnellen Kurven mit Vollgas durchfahren werden und ob die Fahrer dort Zeit gewinnen oder verlieren können. "Es könnte einige Action bei Überholmanövern geben", glaubt Kubica. "Darauf wird die Streckenoberfläche einen Einfluss haben, wenn neben der Ideallinie auch Grip vorhanden ist." Dann könnte es in den ersten Kurven Manöver geben.

Rutschpartie

Dagegen spricht die grüne Strecke. "Wir sind auf rutschige Bedingungen vorbereitet, aber er wird rutschiger sein als wir denken", glaub Kubica. "Normalerweise genießt man es nicht, ein F1-Auto bei rutschigen Bedingungen zu fahren." So auch beim Kanada GP in dieser Saison, wo der neue Asphalt äußerst glatt war. "Wenn die Strecke sich stark weiterentwickelt, ist es schwierig, die Veränderungen einzuschätzen. Zunächst geht es darum, die neue Strecke zu lernen, die Bodenwellen, wenn es welche gibt, die Kurvencharakteristik und Kerbs."

Renault sollten die langen Geraden entgegen kommen. "Wir hatten immer einen guten Topspeed", erinnert Kubica. "Die Teams, die normalerweise mit mehr Downforce fahren als wir, fahren hier vielleicht mit weniger, wegen der langen Geraden. Andererseits fährt man bei rutschigen Bedingungen mit mehr Downforce, um dem Reifenabbau vorzubeugen und die Stabilität des Autos zu verbessern."

Schwierige Vorhersage

Wie gut Renault sein wird, kann Kubica nicht vorhersagen. "Es ist schwierig zu sagen, aber ich hoffe, dass die strecke unserem Auto liegt", meint er. "Wir haben die Saison stark in langsamen Kurven begonnen, es fehlte uns etwas in schnellen Kurven. Zuletzt waren wir in Spa und Suzuka in schnellen Kurven sehr konkurrenzfähig. Es ist sehr schwierig, Vorhersagen zu treffen."

Das gilt auch für den Titelkampf. "Red Bull ist weiter der Favorit, aber es könnte eng sein", glaubt Kubica. Einige Abschnitte der Strecke kommen diesem, andere einem anderen Team entgegen. Kubica erwartet jedoch eine Titelentscheidung zwischen Mark Webber und Fernando Alonso. "Das ist mein Gefühl. Es sind noch drei Rennen und sie haben bessere Chancen in meinen Augen. Ich kann aber auch falsch liegen, normalerweise gewinnt dann immer der Dritte, das könnte diesmal auch der Fall sein."